Schreibwerkstatt

 

Hier kannst du Texte und Gedichte von bekannten und weniger bekannten Autorinnen und Autoren veröffentlichen, die dich vielleicht berührt haben oder dir besonders gut gefallen. Natürlich freuen wir uns besonders über deine eigenen kreativen Werke. Thematisch gibt es aus unserer Sicht keine Begrenzung, solange sich das Geschriebene mit der Würde des Menschen im Einklang befindet und im weitesten Sinne den Spuren der anthroposophischen Bewegung folgt.

Oder verfolgst du vielleicht sogar ein eigenes Buchprojekt? Vielleicht stößt du hier auf geeignete Möglichkeiten, dieses zu verwirklichen?

Literaturangaben bzw. Links zu gern gelesenen Büchern sind ebenfalls willkommen.

Wir laden dich ein, dich unserem Forum anzuschließen und dich einzubringen!
Dafür kannst Du dich hier unten registrieren.

Datenschutz-Hinweis zur Anmeldung
Hinweis: Im Falle des Erstkontakts sind wir gemäß Art. 12, 13 DSGVO verpflichtet, Dir folgende datenschutzrechtliche Pflichtinformationen zur Verfügung zu stellen: Wenn Du uns per E-Mail kontaktierst oder dich im Forum anmeldest, verarbeiten wir deine personenbezogenen Daten nur, soweit an der Verarbeitung ein berechtigtes Interesse besteht (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO), Du in die Datenverarbeitung eingewilligt hast (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO), die Verarbeitung für die Anbahnung, Begründung, inhaltliche Ausgestaltung oder Änderung eines Rechtsverhältnisses zwischen Dir und uns erforderlich sind (Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO) oder eine sonstige Rechtsnorm die Verarbeitung gestattet. Deine personenbezogenen Daten verbleiben bei uns, bis Du uns zur Löschung aufforderst, deine Einwilligung zur Speicherung widerrufst oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt (z. B. nach abgeschlossener Bearbeitung deines Anliegens). Zwingende gesetzliche Bestimmungen – insbesondere steuer- und handelsrechtliche Aufbewahrungsfristen – bleiben unberührt. Du hast jederzeit das Recht, unentgeltlich Auskunft über Herkunft, Empfänger und Zweck deiner gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten. Dir steht außerdem ein Recht auf Widerspruch, auf Datenübertragbarkeit und ein Beschwerderecht bei der zuständigen Aufsichtsbehörde zu. Ferner kannst Du die Berichtigung, die Löschung und unter bestimmten Umständen die Einschränkung der Verarbeitung deiner personenbezogenen Daten verlangen.  Dafür kontaktiere uns unter: info@zukunft-s-im-puls.de. Details kannst Du unserer Datenschutzerklärung entnehmen.

Die Überwindung des Materialismus

Zitat

Die Überwindung des Materialismus

Immer gibt es verschiedene Blickwinkel auf ein und dasselbe Objekt. Ist das Objekt, das wir betrachten, der Mensch, so führen die verschiedenen Betrachtungsweisen zu sehr unterschiedlichen Philosophien über unser Wesen als Mensch. Keine dieser Betrachtungsweisen muss falsch sein, doch jede beleuchtet nur einen bestimmten Ausschnitt und wird, sofern sie sich den anderen Aspekten gegenüber verschließt, einseitig. Heute erleben wir mehr denn je, dass diese Einseitigkeit Hochkonjunktur hat und die verschiedenen Vertreter der einen oder anderen Richtung oft wenig Bereitschaft zeigen, ihre Blickwinkel zu erweitern und sich auch mit anderen Sichtweisen auseinander zu setzen.

Johann Wolfgang von Goethe, der ja nicht nur Dichter und Denker, sondern auch ambitionierter Naturforscher war, hatte die Gabe, die Objekte, die er erforschen wollte, aus ihrer Ganzheit heraus zu betrachten. Er ließ das jeweilige Objekt auf sich wirken und wartete, was es ihm auf Geistesebene mitzuteilen hatte. Danach belegte er seine Beobachtungen durch wissenschaftliche Versuche. Auch wenn Goethe diese Fähigkeit in ganz besonderem Maße besaß und deshalb von seinem Freund Schiller als „Vollmensch“ bezeichnet wurde, ist sie doch auch typisch für die gesamte Zeit des deutschen Idealismus. Dieser Geistesströmung gehörten neben Goethe und Schiller auch etliche andere Größen wie Herder, Lessing, Schelling und Hegel an. Die Epoche, die auch andere Länder in hohem Maße befruchtete und dies durchaus bis zum heutigen Tag noch immer tut, dauerte etwa von 1780 bis 1840.

Ziemlich abrupt wurde sie auch in Deutschland von der englischen Geistesströmung des Materialismus abgelöst. Einer ihrer Hauptvertreter auf dem Gebiet der Naturforschung und Biologie war Charles Darwin (1809-1882), der in den 1850iger Jahren sein Hauptwerk „Über die Entstehung der Arten“ veröffentlichte. Mit diesem Werk begründete er die moderne Evolutionstheorie, die bis heute in den Schulbüchern und Universitäten als einzige Möglichkeit des Wirkens der Natur gelehrt wird. Neue Aspekte wie zum Beispiel die Genetik, die Darwin noch nicht kennen konnte, wurden zwar später in seine Lehre Integriert, doch änderte das nichts an seinen materialistisch geprägten Grundaussagen, die das Wirken des Geistigen weitgehend ausschlossen. Auf philosophischem bzw. gesellschafts-wissenschaftlichem Gebiet traten die Ideen von Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895) hervor, die letztlich im Kommunismus/Bolschewismus mündeten. Ebenso fußen nationalsozialistische Bewegungen auf dieser Grundeinstellung. Unabhängig von der wissenschaftlichen Disziplin und politischen Ausrichtung vertritt der Materialismus den einseitigen Standpunkt, dass nur die Materie, die unseren Sinnen unmittelbar entgegentritt, betrachtet und gedanklich zugelassen wird. Geist und Seele haben in dieser Betrachtungsweise keinen Platz. Tatsächlich ist die gesamte Wissenschaft heute von dieser Sichtweise dominiert.

Neurochirurgen suchen das Gehirn nach Gedanken ab, die Ursache für menschliche Gefühle werden biochemischen oder elektrischen Vorgängen im Körper zugeschrieben und der Mensch zum potenziellen Organspender abqualifiziert. Seine individuellen Neigungen und Bedürfnisse werden seinen Genen, allenfalls noch seinem sozialen Umfeld zugeschrieben. Aspekte seiner geistigen Wesenheit bleiben unberücksichtigt, ja deren Erwähnung gilt heute schon und zunehmend offensichtlich geradezu als verpönt. Selbst Nahtoderfahrungen versucht man durch Hormonausschüttungen im Gehirn zu erklären und ignoriert doch dabei, dass sich das menschliche Bewusstsein in dem Moment des Todes offensichtlich vom Körper löst und ausdehnt. Schon heute haben wir mit den unliebsamen Folgen dieser Einseitigkeit zu kämpfen. Menschen werden als Maschinen behandelt, nicht als Individuen. Egal ob in der modernen Medizin, in unserem Verbraucherverhalten oder gar unseren spezifischen Lebensentwürfen, wir Menschen werden nach Möglichkeit alle gleich behandelt. Kulturelle, geschlechtsspezifische oder gar ethisch/moralische Unterschiede werden wegdiskutiert und letztlich unter dem Vorwand der „gerechten Gleichbehandlung“ egalisiert. Instrumente wie Maskenzwang lassen uns schon rein äußerlich wie gute Soldaten einer einheitlichen Armee erscheinen. Wohl dem, dem es als ausreichend erscheint, seine Individualität im Stoffmuster oder der Farbe der Maske erschöpft sehen kann.

Massentierhaltung zum billigen Fleischkonsum wäre ohne diese Grundeinstellung nicht möglich. Unsere Mitgeschöpfe, die beseelten Tiere, werden als Dinge und Ware behandelt und sogar gesetzlich als solche eingeordnet. Die in der öffentlichen Darstellung zunehmend auf den Geschlechtsakt reduzierte, in Wahrheit aber sehr komplexe Sexualität des Menschen ist ein Auswuchs seiner Reduzierung auf seine tierischen Triebe. In der Pornographie und sogar in hauptsächlich von Jugendlichen gesehenen Musikvideos findet diese Einstellung ihren menschenverachtenden Ausdruck. Die Menschheit verkommt, so könnte es manchmal scheinen, zu den Insassen eines einzigen großen Versuchslabors. Der Aufbau von Blutbanken, Gendatenbanken und Organspende-Nachweisen bezeichnen nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Wir können sicher sein, dass die grausamen „medizinischen“ Menschenversuche, die wir aus der dunklen Zeit des dritten Reiches kennen, auch heute irgendwo auf der Welt im Geheimen fortgeführt werden. Die Eugenik war keine Erfindung der Nazis, wenn sie auch in dieser Zeit zu trauriger Rekordanwendung gelangte.

In Zukunft droht diese maschinelle Sicht auf den Menschen noch Extremeres zu manifestieren. Zunehmende Digitalisierung soll auch in uns Einzug halten, so dass unser Körper mit den technischen Wunderwerken menschlicher Schaffenskraft verknüpft wird. Transhumanisten träumen schon längst von intelligenten, selbstlernenden Robotern auf der einen und Mischwesen aus biologischem Organismus und elektronischer Technik auf der anderen Seite, die wir als Cyborgs bezeichnen.  Schon heute versucht man uns die Implantation von RFID-Chips schmackhaft zu machen, die uns zu steuerbaren Maschinenmenschen degradieren können. Die Vision vom freien Geist des Menschen hat in diesem heute so weit verbreiteten Menschenbild keinen Platz. Wollen wir unserer Bestimmung als geistige Wesen, die dabei sind, sich ihren Platz im Kosmos zu erobern, entgegenstreben, führt uns der Weg in den einseitigen Materialismus in eine eindeutige Sackgasse.

Der ebenfalls einseitige Gegenentwurf zum Materialismus wäre der Spiritualismus. Die vergleichsweise wenigen Menschen, die heute dieser Weltauffassung folgen, sehen in allem, auch in der Materie das Geistige wirken. Unter Umständen meinen sie sogar, die Materie sei nur Schein und existiere nicht wirklich. In jedem Fall messen sie ihr aber nur eine untergeordnete Bedeutung zu. Zwischen diesen beiden extremen Weltanschauungen liegen noch viele weitere. Sie alle haben für gewisse Ausschnitte des menschlichen Daseins ihre Berechtigung, doch ihnen ist ein verengter Blickwinkel gemeinsam.

Heilend würde es wirken, wenn wir wieder zur ganzheitlichen Sichtweise des Goetheanismus zurückfänden, die die materielle Welt als Forschungsgegenstand anerkennt und doch immer auch das dahinter wirkende Unsichtbare in die Betrachtungen einbezieht. Denn Materie hat immer einen geistigen Ursprung und kann deshalb nicht ohne den Geist existieren, der Geist jedoch bedarf der Materie nicht zwangsläufig, benötigt ihn jedoch um sich in der Welt ausdrücken zu können. Um eine für uns alle lebenswertere Welt zu erschaffen, in der wir uns als geistige Wesen frei entfalten können, müssen wir also zuallererst unseren Geist befreien, befreien aus den verfahrenen Sichtweisen der Einseitigkeit.

Gelöschter Benutzer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gelöschter Benutzer

Für die Nutzung der Foren Ideenschmiede und Schreibwerkstatt dieser Homepage gelten rechtliche Grundlagen, die ihr unter dem Menüpunkt Rechtliches/Forenregeln einsehen könnt.