Im Zeichen der Raunächte
Liebe Wegbegleiter*innen,
Das Jahr neigt sich langsam aber spürbar dem Ende zu. Nun lichten sich geheimnisvoll aber sicher die Schleier zur jenseitigen geistigen Welt und lassen uns teilhaben an den seligen bevorstehenden Nächten. Den Raunächten! Die Raunächte waren bei Vielen über lange Zeit in Vergessenheit geraten. Zu beobachten ist jedoch der Trend, das in immer mehr Familien, dieser jahrhundertealte Brauch mit seinen lebendigen Ritualen und Orakeln wieder mehr und mehr belebt wird. Für mich persönlich, gehört dieser Brauch umfassend mit zur vor-und nachweihnachtlichen Zeit, inbegriffen der Wintersonnenwende in der Nacht vom 21. zum 22. Dezember, die sogenannte Thomasnacht und unserem alljährlichen Jahreswechsel, dessen Brauch der Böllerei in der Silvesternacht, auch umfassend auf den rituellen Brauch der Raunacht zurückzuführen ist. Die Wintersonnenwende oder auch bekannt unter "Julfest" , stellt symbolisch, unter dem Entfachen der "Sonnenwendefeuer" , die Wiederkehr und den Einzug des Lichtes dar. Es ist die letzte lange Nacht des Jahres und somit der kürzeste Tag. Die eigentlichen Raunächte beginnend am 24.12. bis zum Dreikönigstag, beschreiben die 13 heiligen und seligen Nächte, in denen die Zwischenwelt für einige Tage sichtbar und spürbar wird. Die Zeit, in der alles still zu stehen vermag! Das Leben und die Vegetation, Flora und Fauna, scheinen hier für einige Tage inne zuhalten. In vielen westlichen Regionen aber auch in Russland und den USA werden sie gelebt und mit Demut begangen.
Die Raunächte, auch Glöckelnächte oder Weihenächte genannt, stehen für die Wiederkehr und das Erscheinen der verstorbenen Seelen unserer Ahnen und Urahnen. In diesem Brauchtum haben sich heidnische und christliche Bräuche mit der Zeit vermischt. Grundsätzlich wurden die Bräuche nicht schriftlich festgehalten, sondern durch mündliche Überlieferungen weitergegeben. Die erste schriftliche Überlieferung der Raunächte und ihre Bedeutung, ist nachweislich im 16. Jahrhundert erstmals entdeckt worden.
Nicht nur die uns gut gesonnen Seelen unserer Ahnen werden in den sogenannten besonderen Nächten erwartet, sondern auch dämonische Wesenheiten, die mit uns ihren Schabernack und ihr Unwesen treiben wollen. Hierauf ist die Silversternacht mit dem abschießen der Raketen geprägt, um zur Jahreswende die Dämonen aus unserem Umfeld zu vertreiben. Um die Raunächte ranken sich sehr viele Mythen, Legenden und Märchen, die auch heute noch ihre Magie nicht verloren haben. Dazu gehört auch unsere gnädige Frau Holle, anderorts auch Frau Percht genannt. Oder der Ritt Odins (Wotan) der in den besonders stürmigen Nächten sein Unwesen treibt und somit Schrecken und Verwüstungen ins Land bringt! Um die Seelen milde zu stimmen und um Verschonung zu bitten, werden in den Nächten Speisen vor die Türe gehängt oder gelegt. Bevorzugt sind Hülsenfrüchte, Kuchen, Brot, Brei und Fleisch und jegliche entbehrenden Leckereien! Die Raunächte sind ein beliebtes Ritual zur Deutung des künftigen neuen Jahres. So entspricht jede Nacht, einem folgenden Monat: Die erste Nacht = Januar, die zweite Nacht = Februar usw. Anhand von Beobachtungen der Wetterlage, an Geschehnissen in diesem Zeitraum, wie Krankheiten, Wohlbefinden, an Träumen, an Begegnungen usw., lässt sich hier viel (auch intuitiv) ableiten für das kommende neue Jahr!
Bezüglich der Gestirne, gilt hier insbesondere die Positionen des Sonnen und Mondjahres, die den Jahreskreis bilden. Die jahreszeitlichen Eckpunkte bildet die Sonne im Zusammenhang mit den großen Rhythmen der Jahreszeiten. Der Mond bestimmt die erdgebundenen Zyklen im Jahreskreis. Man vermutet, das der Zeitraum dem germanischen Kalender zugute geschrieben wird und der Ursprung möglicherweise im Mondjahr liegt. Aus der anthroposophischen Sicht werden den Nächten noch bestimmte Planeten, sowie den jeweiligen himmlischen Hierarchien zugeordnet und eine Gliederung der bestimmten Tierkreiszeichen und deren Archetypen. Das besondere ist hier zu erwähnen, das dass Mondjahr nur 354 Tage inne hat, im Gegensatz zum Sonnenjahr mit 365 Tage/ Schaltjahr 366 Tage. Hier ergibt sich genau die Differenz von 12, (incl. Tag 354 !) bzw. 13 Nächten, in denen die Naturgesetze außer Kraft treten! Ist das nicht wahrlich von großem Erstaunen? So kommt sprichwörtlich der Begriff "zwischen den Jahren" zustande und wir erkennen schon, dass alles wieder einmal seine tiefere und berechtigte Bedeutung hat!
Das beliebteste Ritual innerhalb der Tage und Nächte, ist das verräuchern vieler verschiedenster Kräuter. Das wohlbekannteste; der Weihrauch, gefolgt von Mistel, Fichte, Lavendel, Holunder, Beifuß; sowie verschiedene Harze. Hiermit sollen die bösen Kräfte vertrieben, die Räumlichkeiten energetisch gereinigt und der Liebe Einzug gewährt werden. Sowohl vermehrte Gebete sollen an diesen Tagen die Wirkung verstärken. Vielerorts wird keine reinweiße Wäsche auf die Leinen gehangen, da die wilden Reiter es als Totentuch für den Besitzer verwenden könnten. Kinder und Frauen sollen dunkle Gassen und Strassen meiden und Glücksspiel soll vermieden werden! Ein das uns am meist bekanntesten Ritual, ist das Bleigießen und somit das Orakeln in der Silvesternacht. Tieren wird in diesen Nächten die Fähigkeit des Sprechens nachgesagt aber sollte man sie nicht dabei belauschen!
Nun, so wird jeder einzelne seine eigenen Erfahrungen machen! Und auch vielleicht seine ganz persönlichen ....geheimnisvollen Begegnungen?
Wir sollten die Zeit nutzen und unsere innere Stille finden, das Jahr in Ruhe und Demut zu Ende bringen. Rückschau halten, die guten sowie die schlechteren Tage überdenken, uns prüfen, uns revidieren und uns eine möglichst gelungene Vorschau, hinsichtlich des neuen Jahres erarbeiten. Gerade dieses Jahr, ist es wichtiger denn je, uns auf unser Innerstes zu besinnen. Nach den Turbulenzen, die uns dieses Jahr 2020 beschert wurden, ist eine besondere Ruhe und Zentrierung, in ganz besonderem Maße von Nöten. Das bald endende Jahr, hat vielen unter uns sehr viel Kräfte gekostet um den Wirren standzuhalten. Manchmal gelang es mehr, mal weniger, immer verbunden mit der Arbeit am Selbst und bestrebt die Mitte zu halten. Der bald herannahende Tag morgen, der 21.12.2020 ist von großer Bedeutung und Deutung. So ist ihm eine besondere Konstellation der Gestirne, die nur alle paar Jahrzehnte in Stellung kommt beizumessen.. Den vergangenen Tagen waren einige Portaltage zu zuschreiben, die durch eine Energieerhöhung von enormen Sonnenstürme begleitet waren, sodass die Schuhmann-Frequenz bis heute auf einem sehr hohen Level frequentiert. Dieser Umstand der Energieerhöhung zeichnet sich bei verschiedenen Menschen durch ein Unwohlsein aus, dass sich bemerkbar macht durch Kopfschmerzen, Schwindel, Desorientierung etc. Jedoch sind diese ganz normale sensible Reaktionen unserer physischen Beschaffenheit. Um 19.21 Uhr MEZ , wird der Höhepunkt der Portal-Öffnung erreicht sein und die Stellung von Jupiter mit seinen vier Monden und Saturn ebenfalls mit seinen Monden, werden ein vergleichbares Bild, ähnlich dem Stern von Bethlehem zeigen und die Gestirne werden konstant in den Tierkreis des Wassermann übergehen. Diese herausragende Konstellation wird sich erst in 60 Jahren wiederholen.
Gehen wir also an diesem besonderen Tag in unsere Ruhe, stimmen uns ein und nehmen die wertvollen Energien/Kräfte in uns auf.
Nun, ihr Lieben, ich hoffe ihr alle führt ein tolles Raunacht-Tagebuch, habt Stift und Zettel an eurer Schlafstätte liegen um eure geheimnisvollen Träume aufzuschreiben um sie am Morgen interpretieren zu können; habt außerdem die Räuchergefäße bereitstehen, habt die wohl duftenden Kräutermischungen und viele Kerzen zur Hand, das Wetter im Auge, die Speisen zur Besänftigung an der Türe bereit, den Mistelzweig hängen und dann..........dürfen wir nur noch hoffen, dass uns all die Seelen die uns begegnen werden, uns wohl gesonnen sind! Horcht, seht und schaut....... in den kommenden okkulten, magischen, zukunftsweisenden und seligen Nächten! Ich wünsche euch viel Zuversicht für die uns bevorstehende Zeit, bleibt stark und im Gottvertrauen!
Lasst euch verzaubern und gebt auf den Ritt Odins acht,
seid lieb gegrüßt, alles wird gut,
herzlichst
Maria