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Kleine Symbolkunde - Die Platonischen Körper

Zitat

Unter den Platonischen Körpern versteht man fünf verschiedene, vollkommen regelmäßigen Körpern, deren Oberflächen aus gleich großen, gleichseitigen und gleichwinkligen Vielecken bestehen. In jeder Ecke stoßen genau gleich viele Ecken zusammen. Mathematisch gesehen sind die Körper reguläre Polyeder (Vielfächner). Der griechische Philosoph Platon (428 bis 348 v. Chr.) hat die Körper in seinem Werk „Timaios“ beschrieben und sie den Elementen Feuer (Tetraeder), Wasser (Ikosaeder), Luft (Oktaeder), Erde (Hexaeder) und Äther (Dodekaeder) zugeordnet.

Hexaeder

Der Würfel oder Hexaeder gehört zu den sogenannten Platonischen Körpern, vollkommen regelmäßigen Körpern, deren Oberflächen aus gleich großen, gleichseitigen und gleichwinkligen Vielecken bestehen. In jeder Ecke stoßen genau gleich viele Ecken zusammen. Mathematisch gesehen sind die Körper reguläre Polyeder (Vielfächner). Der griechische Philosoph Platon (428 bis 348 v. Chr.) hat die Körper in seinem Werk „Timaios“ und sie den Elementen Feuer (Tetraeder), Wasser (Ikosaeder), Luft (Oktaeder), Erde (Hexaeder) und Äther (Dodekaeder) zugeordnet.

Der Würfel besitzt sechs Flächen, zwölf Kanten und acht Ecken. Jede Fläche ist ein Quadrat. Der Würfel ist die Urform des Materiellen und bildet die Basis für unsere Häuser und den Sockel, auf dem wir unser irdisches und spirituelles Leben aufbauen. Der Würfel, der für das Erdelement steht, bietet uns Stabilität und Schutz. Er kann uns hilfreich sein, wenn wir uns ein wenig wackelig auf den Beinen fühlen und ein festes Fundament in unserem Leben vermissen.

Tetraeder

Der Tetraeder ist der Körper mit der kleinsten Anzahl an Ecken und Flächen. Er hat im Verhältnis zu seiner Oberfläche das kleinste Volumen und steht nach Platon für die Trockenheit und das Feuerelement. Er ist ein kraftvolles Symbol, das Wärme, Willenskraft, Energie und Durchsetzungsvermögen repräsentiert. Die männlich-aktive Kraft des Tetraeders kann uns darin unterstützen, Gefühle von Ohnmacht zu überwinden und uns mit der kraftvollen Sonnenenergie zu verbinden, die uns wieder in Richtung unseres Ziels voranschreiten lässt.

Oktaeder

Der Oktaeder ist verwandt mit dem Würfel. Er hat zwölf Kanten, sechs Ecken und acht Flächen, während der Würfel umgekehrt sechs Flächen und acht Ecken hat. Allerdings ist der Oktaeder weniger stabil, ja er steht geradezu für die Luftigkeit und Leichtigkeit im Leben und wird demzufolge auch mit dem Element Luft assoziiert. So ist der Oktaeder gut geeignet, uns von festgefahrenen Gedanken und Gefühlen zu lösen und wieder frischen Wind in unsere Seelenkräfte zu bringen.

Ikosaeder

Der Ikosaeder wird aus zwanzig gleichseitigen Dreiecken gebildet. Im Verhältnis zu seiner Oberfläche hat er das größte Volumen und steht für die Feuchtigkeit, das Wasser, den Fluss des Lebens, die Tränen und die Gefühlsebene des Menschen. Der Körper kann uns dabei unterstützen, uns unsere Gefühle von Sympathie und Antipathie bewusst zu machen. Wir können unsere Emotionen mit Hilfe des Ikosaeders beruhigen und zu mehr Neutralität gelangen. So kann alles wieder in seinen natürlichen Fluss zurückfinden.

Dodekaeder

Von alters her wurde der Dodekaeder als der vollkommenste und heiligste aller Körper betrachtet. Er besteht aus zwölf pentagonalen Flächen. Auch wegen seiner Ästhetik wird er dem fünften, für unsere normalen Sinne nicht wahrnehmbaren Element, dem Äther zugeordnet. Die Struktur des Dodekaeders soll dem sogenannten Christusgitter-Lichtnetz der Erde entsprechen.

Äther, in anderen Kulturen auch als Prana oder Chi bezeichnet, entspricht der Lebenskraft, die wir Menschen als lebendige Wesen mit den Tieren und den Pflanzen gemeinsam haben. Der Dodekaeder erinnert uns an unsere Doppelnatur als Erdenwesen mit einem physisch-materiellen Körper und an unsere kosmische Herkunft als geistige Wesen.

Um auf diese Verbindung von Makro- und Mikrokosmos hinzuweisen, wurde am 30. September 1913 ein kupferner, doppelter Dodekaeder als Grundstein für den Bau des ersten Goetheanums in Dornach bei Basel versenkt. Das Goetheanum sollte ein kunstvoller Bau mit zwei zusammenhängenden Kuppeln werden, der von Rudolf Steiner als Sitz der Anthroposophischen Gesellschaft, freie Universität und Stätte für künstlerische Darbietungen geplant und zu bauen begonnen wurde. Während des ersten Weltkrieges arbeiteten zahlreiche Künstler aus vielen im politischen Leben verfeindeten Ländern freundschaftlich an der Erschaffung des Bauwerkes zusammen. In Dornach entstand so eine Oase des friedlichen Miteinanders und Füreinanders inmitten der Kriegsereignisse. In der Silvesternacht 1922/23 wurde der noch unfertige Goetheanumsbau durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern zerstört. Näheres zum Thema findet ihr hier: https://anthrowiki.at/Goetheanum#Grundstein