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Demut

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Demut

Jeder von uns ist auf seine Weise einzigartig. Hinter dem Leben jedes Einzelnen, der hier in die Welt kommt, steht eine göttliche Absicht. Niemand wurde ohne Sinn geschaffen und wir sollen von jedem etwas lernen. Das ist das Geheimnis der Demut. (Kirpal Singh)

Der Begriff Demut kommt in unserer modernen Alltagssprache nur mehr selten zum Einsatz und wird zudem oft missverstanden. Dabei könnte er uns doch so wertvolle Hinweise auf eine angemessene Lebenshaltung verschaffen. Für mich hat er etwas mit Ausgeglichenheit zu tun, damit, dass wir uns unserer Stellung, unserer Gaben und Talente durchaus bewusst sind, ohne dabei jedoch in eine Überheblichkeit oder gar in Hochmut zu verfallen. Es erscheint mir wie der goldene Mittelweg zwischen Tief- und Hochstapeln, zwischen fehlendem und überzogenem Selbstwertgefühl oder anthroposophisch ausgedrückt … zwischen Ahriman und Luzifer. Demut hat also etwas mit unserem Ich und dem Christus in uns zu tun.

Kosmisch betrachtet bedeutet demütig zu sein, uns der Tatsache bewusst zu sein, dass wir Menschen großartige Wesen sind oder doch zumindest das Potenzial dazu haben. Wir sind keine Randerscheinung auf irgendeinem unbedeutenden Planeten in einer dunklen Ecke der Galaxie. Vielmehr können wir uns als Gedanken Gottes verstehen, ein jeder von uns ein eigener, ja einzigartiger Gedanke Gottes. In Ausführung dieses großen Plans wurden wir bewusst und unter vielen Opfern von geistigen Wesen verschiedener Hierarchiestufen erschaffen. Viele hoch stehende Geistwesen wirkten an unserer Entwicklung mit, die sich nun bereits über drei und eine halbe Erdinkarnationen erstreckt. Der erste Keim unseres physischen Leibes wurde, bildlich gesprochen, bereits auf dem alten Saturn gepflanzt als wir noch reine Wärmewesen waren. Während unendlich langer Zeitläufe, atmete der Kosmos mehrfach ein und wieder aus und der Mensch schritt langsam in seiner Entwicklung fort. Noch ganz abhängig von höheren Mächten wurde er zum Licht-, Luft-, Wasser- und schließlich zum Erdwesen, bekam auf der alten Sonne seinen Ätherleib, auf dem alten Mond seinen Astralleib und ist nun auf der jetzigen Erde dazu bestimmt, ein selbstbestimmtes Ich zu erhalten und wahrhaft Mensch zu werden.

Damit sind wir nun erstmals an einer Entwicklungsstufe angelangt, an der es nicht nur um ein passives Bekommen, ein automatisches Empfangen „aus den Händen“ höherer Mächte geht, sondern  jetzt sind auch wir gefragt, Verantwortung zu übernehmen, für uns selbst, unsere Mitmenschen und solche die unter uns stehen, die unsere Entwicklungsstufe noch nicht erreicht haben.

Vielleicht wäre es angebracht, gerade jetzt einmal inne zu halten, Bilanz zu ziehen – Zwischenbilanz.

Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber jenen wäre angebracht, die uns erschaffen haben. Es waren viele Hierarchien der Engelchöre beteiligt, damit wir zu denjenigen werden konnten, die wir heute sind. Seraphim, Cherubim, Throne, Kyriotetes, Dynamis, Exusiai, Archai, Erzengel und Engel verzichteten auf eigene Vorteile, um uns zu fördern. Sind auch wir dazu bereit, dasselbe mit denen zu tun, die unter uns stehen? Wie gehen wir heute mit den Tieren, den Pflanzen und den Mineralien der Erde um? Achten und fördern wir sie in Demut oder beuten wir sie aus und misshandeln sie, um uns einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen? Es scheint so, als hätten viele von uns noch nicht verstanden, dass es keinen einseitigen Vorteil für eine Spezies gibt, dass ein gedeihliches Zusammenspiel der Hierarchien nur gegeben sein kann, wenn wir im Sinne des großen Plans handeln und entsprechend unserem Vermögen allen Beteiligten zu ihrem Recht verhelfen. Nun steht die Menschheit an der Schwelle zum Erwachsenendasein. Laut Plan müsste sie inzwischen einen Reifegrad erreicht haben, der es erlaubt, sie in die Freiheit zu entlassen. Eigentlich sollten wir die Eigenschaften der höheren Wesen so weit in uns integriert haben, dass wir unabhängig von ihnen im Äußeren werden könnten.

Doch das ist bisher nur bei wenigen Meistern der Fall. Wir übrigen Erdbewohner befinden uns eindeutig noch in der Übungsphase. Einige haben sich bereits für einen anderen Weg entschieden, einen Weg der fortführt von der kosmischen Entwicklung in den Abgrund, in das Böse. Andere drohen zu folgen. Was wir jetzt in diesen Krisenzeiten erleben, ist ein Aufruf, eine Chance zur Demut zurückzufinden. Wer sehen kann, der sehe und wer hören kann, der höre, so mahnt uns die Apokalypse des Johannes.

Wir sind weder die unbedeutenden Sklavenwesen, zu denen uns ahrimanische (auch satanisch genannte) Kräfte auf diesem Planeten gerne degradieren würden, noch sind wir bereits die lichten Schöpferwesen, für die sich manche schon heute halten. Realistisch betrachtet sind wir Menschen, Wesen der zehnten Hierarchiestufe in diesem Kosmos, die jetzt an der Schwelle stehen, in den Kreis der höheren Mächte aufgenommen zu werden. Es liegt an jedem Einzelnen, ob und wann er diese Prüfung besteht oder nicht. Noch müssen wir nicht perfekt sein, dürfen irren und lernen, doch irgendwann schließen sich die Türen und die Experimentierphase ist vorbei. Der Grad unserer Lernbereitschaft entscheidet über die weiteren Schritte auf unserem kosmischen Weg. Da wir Geister der Freiheit werden sollen, besteht auch die Möglichkeit, dass wir einen anderen als den eigentlich für uns vorgesehenen Weg beschreiten, den Weg der Entmenschlichung, der Vernichtung und des Abgrunds.

Wo wir auch hinblicken, die Weichen für diese Möglichkeit werden gerade mit Nachdruck gestellt. Die unmittelbare Konfrontation mit diesen allgegenwärtigen Gegenmächten hat längst begonnen. Seien wir auf der Hut! Bleiben wir Wächter des Geschehens! Wenn wir den Satanischen Wesen eine klare Absage erteilen, können sie keine Macht über uns gewinnen. Demut vor uns selbst und unserer Stellung im Universum ist eine angemessene Haltung, die uns hilft, den Widersacherkräften erfolgreich zu widerstehen. Dazu gehört auch der Mut zum Dienen gegenüber jenen, die auf einer niedrigeren Stufe stehen als wir selbst, ganz so wie es uns Jesus Christus vorgelebt hat, als er seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße wusch.

So hat also Demut ganz und gar nichts mit Unterwürfigkeit zu tun, sondern ist in Wahrheit dazu geeignet, uns zu erheben und zu dem heranreifen zu lassen, was als Potenzial in einem/einer jeden von uns bereit verborgen liegt – zu einem wahrhaft freien und liebenden Menschen.

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