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Begriff: Demokratie, Rechtsstaat

Zitat

(Demokratie: (Rechtsstaat)
Weil sich der Arbeiter als würdiges Glied innerhalb des Kreises seiner Mitmenschen fühlen wollte, kam die moderne Forderung nach Demokratie. (332a, 92f) Und weil man heute den Menschen für ein soziales Wesen halten will, hat man das Ideal, jeder solle über alles Entscheidungen treffen . (186, 100) Aber hinter der Forderung nach Demokratisierung lauert weiterhin der alte Kapitalismus. (331, 54f) Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter welcher die Finanzleute ihre Ausbeutungsmethode verbergen, "und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen die etwaige Empörung des Volkes." (177, 247) "Denn jene Demokratie, die alles nivelliert, die gar nicht mehr die Dinge bewerten kann, die wird die Dinge nur zerstören, und jener Sozialismus, der glaubt, alles bezahlen zu können, wird ebenfalls das Leben zerstören."

(330, 316f) Wenn ernstlich die Demokratie durchgeführt werden soll, ist das einzige Gesunde, das Geistesleben auf der einen Seite und den Wirtschaftskreislauf auf der anderen Seite auf freien Boden zu stellen. (337a, 131) Ein Parlament kann es nur im eigentlichen Staat geben. Im freien Geistesleben kann es nur die einzelne Individualität geben und auf wirtschaftlichem Gebiet Assoziationen. (341, 87) Der Demokratie sind "so klar als nur möglich" ihre Grenzen gezogen dadurch, dass auf ihrem Boden nur dasjenige beschlossen werden kann, "was man einfach dadurch beurteilen kann, dass man ein mündig gewordener Mensch ist." Ausschließen muss man von ihr also, was an individuellen Fähigkeiten hängt und auch an Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit.

(Auszug aus dem Minilexikon der soz. Dreigliederung, A. Kiedaisch, s. 31)