Schreibwerkstatt

 

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Zum 95. Todestag von Rudolf Steiner

Zitat

Was in unserer Gesellschaft noch vorgeht!
Ausgabe Nr. 20 / 30. März 2020

Dieser Rundbrief ist eine unabhängige und private Initiative zu aktuellen und historischen Fragestellungen und Belangen, die die Allgemeine Anthroposophische
Gesellschaft und deren Umfeld betreffen. Alle Beiträge werden von den jeweiligen Autoren selbst verantwortet. Nicht gekennzeichnete
Beiträge stammen vom Herausgeber selbst. Herausgeber: Thomas Heck. Impressum am Ende der Ausgabe.

Nur einer der 52 Wochensprüche des Seelenkalenders, den
Rudolf Steiner 1912 geschaffen hat und mit Ostern beginnen
liess, ist nicht mit einer Zeit-Spanne überschrieben.
Alle bis auf den einen Wochenspruch tragen die konkreten
Wochen-Daten des Jahres 1912. Über dem 51. Spruch
„Frühling-Erwartung“ zum Beispiel steht „23.-29. März“.
Einzig der 52. Spruch trägt schlicht das Datum „30.März“.
Es wird dreizehn Jahre später Rudolf Steiners Todestag
sein. Im Jahr 1912 fiel der 30.März auf Palmsonntag und
damit auf den Beginn der Karwoche. Er ist also zugleich
der Karwochenspruch.
Im Miterleben der Natur im Jahreslauf ereignet sich nun
die „Auferstehung“ allen Naturlebens aus der Winterruhe.
Die Menschen wenden sich der Schönheit der neuerwachten,
spriessenden Natur zu und dem von Licht und
Vogelsang erfüllten Himmelsraum. Die Seele öffnet sich
der Schönheit in den Raumesweiten und empfängt „aus
Himmelsfernen“ neue Lebenskräfte:
Wenn aus den Seelentiefen
Der Geist sich wendet zu dem Weltensein
Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,
Dann zieht aus Himmelsfernen
Des Lebens Kraft in Menschenleiber
Und einet, machtvoll wirkend
Des Geistes Wesen mit dem Menschensein
Die Wochensprüche führen durch den Jahreslauf und vereinen
das naturhafte Geschehen im Zeitenlaufe mit dem
Seelisch-Geistigen des Menschen, das unabhängig vom
Zeitenrhythmus in sich selbst eine Art von Sommer-und
Winterleben entfaltet.
„Was die grosse Welt im Zeitenlaufe offenbart, entspricht
einem Pendelschlag des Menschenwesens, der nicht im
Elemente der Zeit abläuft. Es kann vielmehr fühlen der
Mensch sein an die Sinne und ihre Wahrnehmungen hingegebenes
Wesen als entsprechend der licht- und wärmedurchwobenen
Sommernatur. Das Gegründetsein in sich
selber und das Leben in der eigenen Gedanken- und Wil-
Für Rudolf Steiner
Zu seinem 95. Todestag, der wie 1925 auf einen Montag fällt
Rosa Nordfenster (Mittelteil), 1. Goetheanum.
lenswelt kann er empfinden als Winterdasein. So wird bei
ihm zum Rhythmus von Aussen- und Innenleben, was in
der Natur in der Zeiten-Wechselfolge als Sommer und Winter
sich darstellt. Es können ihm aber grosse Geheimnisse
des Daseins aufgehen, wenn er seinen zeitlosen Wahrnehmungs-
und Gedankenrhythmus in entsprechender Weise
zum Zeitenrhythmus der Natur in Beziehung bringt. So wird
das Jahr zum Urbilde menschlicher Seelentätigkeit und damit
zu einer fruchtbaren Quelle echter Selbsterkenntnis….
Es ist an eine fühlendes Selbsterkennen gedacht.“
In rhythmisch bewegter, plastisch-bildhafter Sprache führt
dieser Frühlingsspruch auch in das Erleben der Schönheit
der Welt. Und - erscheinen nicht alle 52 Wortschöpfungen
des Seelenkalenders selbst als Sprachkunstwerke schön?
Wer mit ihnen lebt, kann ihre unerschöpfliche Tiefe, ihren
inneren Reichtum und ihre Lebenssubstanz erfahren. Sie
können zu einem solchen Miterleben des Jahreslaufes führen,
dass man jenem Wesen näherkommt, welches seit der
Zeitenwende in allem Lebendigen und mit der Menschheit
lebt, zu dem Christus im Ätherischen.
In einer ganz anderen Qualität finden wir die gleiche innere
Bewegung im ersten Leitsatz von Januar 1924 wieder.
In einer Sprache, die man im Vergleich als trocken
und nüchtern empfinden wird, und die erst durch eine
innere Aktitvität im Menschen zu Leben erweckt werden
und „aufblühen“ kann, heisst es : „ Anthroposophie ist ein
Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschen zum Geistigen
im Weltall führen möchte.“ Im Wochenspruch klang
es so: „ Wenn aus den Seelentiefen der Geist sich wendet
zu dem Weltensein…“ und es folgt die Antwort aus dem
Kosmos „…dann zieht aus Himmelsfernen des Lebens
Kraft in Menschenleiber und einet, machtvoll wirkend, des
Geistes Wesen mit dem Menschensein…“ Wie könnte man
Sinn und Ziel von Rudolf Steiners Erdenmission schlichter
und schöner in Worte fassen? Zum Geistigen im Weltenall
wollte er die Menschenseelen führen und sie auf den
Weg der individuellen Entwicklung bringen, sie befähigen,
selbst aus Freiheit und Liebe aus dem neuerschlossenen
Lebensquell die Erdenzivilisation zu spiritualisieren und
so vor dem Untergang zu bewahren. Anthroposophie ist
Leben, „Sie ist aus dem Geiste fliessendes Leben.“ - aus
dem Heiligen Geiste fliessendes Leben.
Wenn wir die Kunst und die Schönheit in ihrer Bedeutung
für die Kultur der Menschheit grösser sehen, umfasst
sie auch das soziale Leben als „soziale Kunst“, als eine
neue „Königliche Kunst“ : Aus einem Zusammenleben
der Menschen in selbstloser Liebe wird die Fähigkeit zur
„Bemeisterung des Lebendigen“ erwachsen. Rudolf Steiner
vermochte aus jenen Kräften zu schöpfen und in je-
Erste Vorrede zum Seelenkalender 1912/13.
GA 26.
Zweiter Mitgliederbrief vom 27. Jan. 1924.
GA 93, 2. Jan. 1906.
dem Augenblick Heilkräfte in die soziale Wirklichkeit einströmen
zu lassen. Aus dem Ätherischen heraus wollte er
das soziale Leben gestalten. Dann würde die soziale Welt
selbst zum Kunstwerk werden.
So mag der grosse Dichter und Freund Rudolf Steiners,
Christian Morgenstern, seinen geistigen Lehrer erlebt haben,
als er 1912 die Worte fand:
Zur Schönheit führt dein Werk:
denn Schönheit strömt
zuletzt durch alle Offenbarung ein,
die es uns gibt.
Aus Menschen-Schmerzlichkeiten
hinauf zu immer höhern Harmonien
entbindest du das schwindelnde Gefühl,
bis es vereint
mit dem Zusammenklang
unübersehbarer Verkünder GOTTES
und SEINER nie gefassten Herrlichkeit
mitschwingt im Liebeslicht
der Seligkeit…
Aus Schönheit kommt
zur Schönheit führt
Dein Werk.
Und manch einem werden auch die folgenden Worte
Christian Morgensterns aus dem Herzen gesprochen sein,
wenn er sich am heutigen Tage Rudolf Steiner in Dankbarkeit
zuwendet:
Du reiner Geist
aus dessen starken Händen
ich meinen Sinn des Lebens neu empfing.
Eva Lohmann-Heck
*
Es bedarf der Mensch der inneren Treue,
Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen,
Er kann auf dieser Treue auferbauen
Sein ewiges Sein und Wesen,
Und das Sinnessein dadurch
Mit ewigem Licht
Durchströmen und durchkraften.
Wahrspruch von Rudolf Steiner aus GA 40.

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Gelöschter Benutzer

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