Wochenimpuls zum 04.11.19
Zitat von Ursula Dziambor am 3. November 2019, 14:47 UhrDer Tag gestern lud zu einem Museums-Besuch ein, den ich schon seit längerer Zeit geplant hatte. Den wollte ich nun in Angriff nehmen und setzte es in die Tat um. Es waren zwei Ausstellungen die ich besuchen wollte, deren Titel mich schon sehr beeindruckten. Es waren: Heilige und Asketen und die Kunst des Mittelalters. Wie zu erwarten, waren hier viele kirchliche Glas- und Fenstermalereien zu bewundern, Statuen, Büsten, Skulpturen der christlichen Religion aber auch derer anderer Völker. Gebrauchsgegenstände wie Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens etc. Der kulturelle Hintergrund, Entstehung und Vielfalt vieler Kulturen und Völker wurden hier ausgestellt und trugen zu meiner Begeisterung bei! Es stimmte mich aber auch sehr nachdenklich und mir wurde trotz alldem, mal wieder unser Reichtum und unser Überfluss bewusst, der uns zur Verfügung steht, im Gegensatz zu anderen Völkern, die auch heute noch ums nackte Überleben kämpfen durch Hungersnöte, Krankheiten und Epidemien , hervorgerufen durch blanke Gewalt und Kriege, durch Machtstreben der ernannten Eliten! Und mit welchen einfachen Mitteln, diese Völker ihr Leben bestreiten müssen. Aber auf die politische Ebene möchte ich mich hier und heute nicht begeben, denn aus anthroposophischer Sicht, gehört dies zur Erfüllung des Weltenplans und möchte das Angesicht dessen, für heute damit belassen. Viel eher möchte ich hier die Tatsache unserer Toten-und Sterbekultur ansprechen, mit der ich mich schon seit geraumer Zeit beschäftige. Gerade zu "Allerheiligen" und "Allerseelen" was nun von uns begangen wird zu dieser Zeit (worüber Ursula einen tollen Beitrag geleistet und geschrieben hat), möchte ich hier einige Impulse weitergeben.
Was mich jedoch am meisten bewegte in diesem Zusammenhang, war eine Sonderausstellung, gewidmet dem "Mexikanischen Totentag", dem "Dia de los Muertos". Dieses Fest besteht seit ca 500 Jahren und jährt sich zum 490 zigsten Mal, zum Anlass im Gedenken der indigenen Malintzin (Malinche) und B. Traven (dem deutschsprachigen Autor, Otto Feige). Malinche war vor 500 Jahren die Geliebte des spanischen Eroberers Cortes und nahm somit eine zentrale Rolle bei der spanischen Eroberung Mexikos ein.
Im Foyer des Museums wurde zu diesem Anlass ein riesiger Totenaltar in seinem ganzen mexikanischem Prunk präsentiert, mit der Einladung an alle Lebenden und mit einer Einladung an alle verstorbenen Seelen. In Mexiko wird der Dia de los Muertos als freudiges Ereignis gefeiert, an dem die Verstorbenen, ihre Hinterbliebenen besuchen kommen. Zu diesem Anlass werden in den Häusern Altare oder Gabentische, die sogenannten "Ofrendas" hergerichtet und geschmückt. Zu den Gaben gehören Totenschädel gefertigt aus Zucker, Skelett-Figuren zur Huldigung, ein speziell gebackenes Totenbrot, Musik und kleine Geschenke für die Toten. Dazu werden Bilder aus der Vergangenheit mit dem Bildnis des Verstorbenen aufgestellt. Die Kinder werden mit Süßem beschenkt und gewürdigt. Der Altar wird farbenfroh in verschiedenen, sehr lebhaften und bunten Farben präsentiert, mit Girlanden, Blumenschmuck, unzählige Kerzen, massig Bilderrahmen, Früchte, Obst und Gemüse!
Dieser Anblick war überwältigend!
Nun, was möchte ich damit sagen? Ich möchte mit diesem Beitrag dazu anregen, einmal unsere Sterbe-(kultur) zu überdenken. Für mich persönlich haben wir ein Großteil dieser Kultur verloren. Das Thema Sterben wird in unserer westlichen Welt geradezu tabuisiert! Trauer-und Sterbebegleitung finden heute kaum noch Beachtung. Alles muss schnell seinen alten Gang gehen. Die Trauernden werden mit sich allein gelassen, jeder muss schnellst möglich wieder funktionieren. Behördenwillkür und Arbeitgeber tragen hier maßgeblich dazu bei! Die Gefühle und die Trauer eines jeden Einzelnen wird mit begraben, und das möglichst schnell. Krankheiten und Depressionen nehmen ihren Lauf.......keine Zeit zum Trauern, Time is money, time is cash.....WIRKLICH?????Und wie geht es unseren verstorbenen Mitmenschen und deren Seelen dabei? Ich denke sie trauern um uns!
Der Tag gestern lud zu einem Museums-Besuch ein, den ich schon seit längerer Zeit geplant hatte. Den wollte ich nun in Angriff nehmen und setzte es in die Tat um. Es waren zwei Ausstellungen die ich besuchen wollte, deren Titel mich schon sehr beeindruckten. Es waren: Heilige und Asketen und die Kunst des Mittelalters. Wie zu erwarten, waren hier viele kirchliche Glas- und Fenstermalereien zu bewundern, Statuen, Büsten, Skulpturen der christlichen Religion aber auch derer anderer Völker. Gebrauchsgegenstände wie Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens etc. Der kulturelle Hintergrund, Entstehung und Vielfalt vieler Kulturen und Völker wurden hier ausgestellt und trugen zu meiner Begeisterung bei! Es stimmte mich aber auch sehr nachdenklich und mir wurde trotz alldem, mal wieder unser Reichtum und unser Überfluss bewusst, der uns zur Verfügung steht, im Gegensatz zu anderen Völkern, die auch heute noch ums nackte Überleben kämpfen durch Hungersnöte, Krankheiten und Epidemien , hervorgerufen durch blanke Gewalt und Kriege, durch Machtstreben der ernannten Eliten! Und mit welchen einfachen Mitteln, diese Völker ihr Leben bestreiten müssen. Aber auf die politische Ebene möchte ich mich hier und heute nicht begeben, denn aus anthroposophischer Sicht, gehört dies zur Erfüllung des Weltenplans und möchte das Angesicht dessen, für heute damit belassen. Viel eher möchte ich hier die Tatsache unserer Toten-und Sterbekultur ansprechen, mit der ich mich schon seit geraumer Zeit beschäftige. Gerade zu "Allerheiligen" und "Allerseelen" was nun von uns begangen wird zu dieser Zeit (worüber Ursula einen tollen Beitrag geleistet und geschrieben hat), möchte ich hier einige Impulse weitergeben.
Was mich jedoch am meisten bewegte in diesem Zusammenhang, war eine Sonderausstellung, gewidmet dem "Mexikanischen Totentag", dem "Dia de los Muertos". Dieses Fest besteht seit ca 500 Jahren und jährt sich zum 490 zigsten Mal, zum Anlass im Gedenken der indigenen Malintzin (Malinche) und B. Traven (dem deutschsprachigen Autor, Otto Feige). Malinche war vor 500 Jahren die Geliebte des spanischen Eroberers Cortes und nahm somit eine zentrale Rolle bei der spanischen Eroberung Mexikos ein.
Im Foyer des Museums wurde zu diesem Anlass ein riesiger Totenaltar in seinem ganzen mexikanischem Prunk präsentiert, mit der Einladung an alle Lebenden und mit einer Einladung an alle verstorbenen Seelen. In Mexiko wird der Dia de los Muertos als freudiges Ereignis gefeiert, an dem die Verstorbenen, ihre Hinterbliebenen besuchen kommen. Zu diesem Anlass werden in den Häusern Altare oder Gabentische, die sogenannten "Ofrendas" hergerichtet und geschmückt. Zu den Gaben gehören Totenschädel gefertigt aus Zucker, Skelett-Figuren zur Huldigung, ein speziell gebackenes Totenbrot, Musik und kleine Geschenke für die Toten. Dazu werden Bilder aus der Vergangenheit mit dem Bildnis des Verstorbenen aufgestellt. Die Kinder werden mit Süßem beschenkt und gewürdigt. Der Altar wird farbenfroh in verschiedenen, sehr lebhaften und bunten Farben präsentiert, mit Girlanden, Blumenschmuck, unzählige Kerzen, massig Bilderrahmen, Früchte, Obst und Gemüse!
Dieser Anblick war überwältigend!
Nun, was möchte ich damit sagen? Ich möchte mit diesem Beitrag dazu anregen, einmal unsere Sterbe-(kultur) zu überdenken. Für mich persönlich haben wir ein Großteil dieser Kultur verloren. Das Thema Sterben wird in unserer westlichen Welt geradezu tabuisiert! Trauer-und Sterbebegleitung finden heute kaum noch Beachtung. Alles muss schnell seinen alten Gang gehen. Die Trauernden werden mit sich allein gelassen, jeder muss schnellst möglich wieder funktionieren. Behördenwillkür und Arbeitgeber tragen hier maßgeblich dazu bei! Die Gefühle und die Trauer eines jeden Einzelnen wird mit begraben, und das möglichst schnell. Krankheiten und Depressionen nehmen ihren Lauf.......keine Zeit zum Trauern, Time is money, time is cash.....WIRKLICH?????
Und wie geht es unseren verstorbenen Mitmenschen und deren Seelen dabei? Ich denke sie trauern um uns!
Zitat von Ursula Dziambor am 3. November 2019, 21:05 UhrLiebe Maria,
dein Bericht über den Museumsbesuch klingt sehr interessant und hat mich inspiriert, die Ausstellung auch zu besuchen.
Im Hinblick auf die bei uns herrschende "Sterbekultur" und unseren Umgang mit der Trauer gebe ich dir völlig Recht. Wenn überhaupt in dieser Hinsicht etwas heilsames passiert, geschieht es auf ehrenamtlicher Basis.
Aus anthroposophischer Sicht können wir viel für unsere Verstorbenen tun, indem wir ihnen einen geistig orientierten Text vorlesen oder einfach liebevoll an sie denken. Gern empfehle ich auch den Videovortrag von Axel Burkart: https://www.youtube.com/watch?v=Mam8Bduaz8c
Alles Liebe
Ursula
Liebe Maria,
dein Bericht über den Museumsbesuch klingt sehr interessant und hat mich inspiriert, die Ausstellung auch zu besuchen.
Im Hinblick auf die bei uns herrschende "Sterbekultur" und unseren Umgang mit der Trauer gebe ich dir völlig Recht. Wenn überhaupt in dieser Hinsicht etwas heilsames passiert, geschieht es auf ehrenamtlicher Basis.
Aus anthroposophischer Sicht können wir viel für unsere Verstorbenen tun, indem wir ihnen einen geistig orientierten Text vorlesen oder einfach liebevoll an sie denken. Gern empfehle ich auch den Videovortrag von Axel Burkart: https://www.youtube.com/watch?v=Mam8Bduaz8c
Alles Liebe
Ursula