Die Schafgarbe, Achillea millefolium
Zitat von Ursula Dziambor am 20. Juli 2020, 16:01 UhrDie Schafgarbe, Achillea millefolium
Das Wesen der Pflanze
Die Schafgarbe steht für die Aspekte der Polarität und des Unterscheidungsvermögens. Wir müssen immer den gegensätzlichen Pol einer Sache betrachten um zur richtigen Entscheidung und zur richtigen Urteilsfähigkeit finden zu können. Sonst laufen wir in Gefahr einer extremen Zustimmung oder umgekehrt, einer extremen Ablehnung. Der goldene Mittelweg bleibt dann oft verborgen. Die Schafgarbe hat das Vermögen, wird sie wesensgemäß eingesetzt, eine unübertreffliche Wirksamkeit hervorzurufen. Sie hat die Kraft aus unserem polaren Eigenschaften, die richtigen Erkenntnisse zu ziehen. Sie ist speziell als Heilpflanze wirksam bei Menschen mit einer Entscheidungsschwäche, als auch bei Menschen, die zu schnell, zu einer entschiedenen Meinung streben und zur anderen Seite heftigste Kritik üben. Das zeugt davon, dass diesen Menschen oft die Eigenschaft fehlt, den Erkenntnisreichtum zu tangieren und zu reflektieren. Die Schafgarbe stärkt diesbezüglich die Wahrnehmungen und verhilft eine ausgewogene Sicht zu beiden Polen. Ein Merkmal dieser Menschen/Patienten ist ein oftmaliges Unwohlsein oder einer Magen-Darmverstimmung, hervorgerufen durch z.B ein Nahrungsmittel auf dass der Körper reagiert, und wiederum ein anderes Mal gut vertragen wird.Wesen
So gestaltet sich auch die Schafgarbe in ihren Merkmalen und wirkt dadurch häufig befremdlich. Mal stillt sie Nasenbluten, mal löst sie Nasenbluten aus. Sie kann sowohl Krämpfe lösen, als auch auslösen. Hierin liegt die Polarität allen "Seins" und es fällt dadurch oft nicht einfach die wahre Größe dieser Heilpflanze zu erkennen. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen, das die Schafgarbe zu den Doldengewächsen gehöre. Jedoch zählt sie zu den Korbblütlern, wie ihr Aufbau und die Gestalt verrät. Die Korbblütler haben komplexe, zu Körben zusammengefasste Blütenstände. Diese Körbe bilden sich noch einmal zu einem Gesamtkomplex der sich eher abgeflacht zeigt, sodass die Pflanze vom seitlichen Anblick wie ein "T" aussieht. Der Blütenstand bildet also eine flache Ebene, die wie auf den Stengel aufgesetzt aussieht. Auch hier finden wir nicht den harmonischen Aspekt, der eine Eingliederung der Körbchen zum Stengel hin ausmacht, sondern auch wieder eine Polarität die sich in diesem Erscheinungsbild zeigt. Die Blütenfarbe ist meist weiß, ganz selten rosa, sie ist nicht spezifisch auf eine Farbe festgelegt. Betrachten wir Stengel und Blätter, so fällt uns auf, das diese optisch nicht beieinander passen. Die grünen Stengel sind grob und eher hölzern, während die blau-grünen Blätter eher weich und zweifach fiederteilig sind. Die Stengel haben einen hohen Stellenwert im chinesischen I Ging. Die Blätter entwickeln sich nach und nach aus dem Stengel und wirken aufgesetzt und fremd. "Millefolium" bedeutet 1000 Blätter und nimmt Bezug auf die vielfache Teilung derer. Die Differenziertheit geht immer einher mit der Unterscheidungskraft der Gegensätze. Je mehr gegensätzliche Aspekte wahrgenommen werden, desto tiefer und bewusster ist unsere Erkenntnis. So dürfen wir auch die Polarisierung und die Differenzierung als zyklisch wiederholende Stufen des Erkenntnisprozesses sehen. Gegensätzliche Komponenten gibt es auch beim Duft und Aroma. Sie schmeckt einerseits bitter und daher von der Eigenschaft zusammenziehend, konkretisierend und andererseits hat sie ein nicht all zu starkes Aroma, eher mild, gar schwebend. So generiert sie uns den Aspekt des wegführens in fremde Welten und der Gegenpol - das standhafte verweilen im "Hier und Jetzt".
Betrachtet man die Schafgarbe von Weitem, z.B auf einer Lichtung vor dem Waldrand, betört sie uns durch ein sanftes Leuchten der Blüten. Hierbei handelt es sich tatsächlich um die intuitive Wahrnehmung ätherischen Lichts. Ein Licht der Natur - um Polarität sichtbar erscheinen zu lassen.
(Quelle: M. Kalbermatten, Signatur/Wesen der Pflanze)Wuchs: Aufrecht, bis 80 cm hoch, treibende Ausläufer
Blatt: Fiederschnittig, Blättchen lineal-lanzettich
Blüte: Juni-September, weiß, teilweise rosafarben und flache Doldenrispen
Frucht: Achänen
Standort: Sonnig, gut durchlässige Böden
Vermehrung/Pflege:Durch Aussaat im Frühjahr oder besser durch Teilung des Wurzelstocks im Herbst
Ernte: Im Frühjahr werden junge Blätter geerntet, im Sommer das ganze blühende Kraut
Verwendung: Die Frühlingsblätter zur Zubereitung von Kräuterquark oder Salat und auf dem Brot. Der Tee wird aus den getrockneten Blüten und Blättern zubereitet.
Dosierung der Urtinktur: 1-3 x täglich 2 - 5 Tropfen in etwas Wasser oder unverdünnt einnehmen.
Äußerlich: 10 Tropfen mit Wasser verdünnt auftupfen.
(Quelle: Dittus Bär, Kräuterhandbuch; M. Kalbermatten, Signatur der Pflanzen))Kleine Völkerkunde und die Anwendung
Die Schafgarbe zeichnet sich insbesondere in der Volksmedizin als beliebte Heilpflanze aus. Schon "Dioskurides" beschrieb sie als "Tausendblättriges Soldatenkraut". Wegen ihrer blutstillenden Wirkung wurde die Schafgarbe als Heilkraut, bei Kriegern und Soldaten zur Wundheilung eingesetzt. So fand sie ihren Weg in den "Verbund christlicher Pflanzen" in die Klostergärten und wurde in deren Kräuterbüchern, vielfach mit ihren heilenden Wirkung beschrieben. Heute wird sie u.a eingesetzt als Schafgarben-Teemischung, bei leichten krampfartigen Magen-Darm-Gallen-Störungen, bei mangelnder Magensaftproduktion, bei Magenkatarrhen, bei Menstruationsstörungen, Leberproblemen, bei venösen Durchblutungsstörungen, Krampfadern (auch bei Hämorrhoiden), Fieber bei Erkältung und Grippe und zur Appetitanregung. Äußerlich bei entzündlichen Haut-u. Schleimhauterkrankungen. Selbst heute findet sie bei den nordamerikanischen (Ur-) Einwohnern, noch Verwendung als blutstillende und wundheilende Medizinpflanze, in Badezusätzen und als Umschläge. Die fast identische Anwendung findet sich in Russland, Sibirien und Europa wieder.
Besonders in den heidnischen Völkern galt sie als eine besonders machtvolle Heil-u. Medizinpflanze. Nicht nur zur Wundheilung wurde sie verehrt sondern auch als Frauenkraut und Liebesorakel; der Göttin "Freya" geweiht, machte sie sich ihren Namen. Das Wort "Garbe" entstammt aus dem Wortstamm des germanischen *garw, altenglisch *gearwe, und bedeutet soviel wie: "schneller und vollkommener Heiler".
Als Liebesorakel galt folgender Spruch:Die erste Schafgarbe finde ich hier,
Im Namen Christi pflück ich sie mir;
Und wie Jesus Maria mit Liebe bedacht,
Mög' im Traum mir erschienen
Mein Liebster heut Nacht.
(so entstanden übrigens bei den heidnischen Völkern, die ersten vorchristlichen Züge!)So wurde einst die Heilpflanze die einmal dem Krieger Achilles und der Göttin Freya geweiht war ein Zeichen des indoeuropäischen Standes; verkörpert durch Barbara und ihre Schwestern der hl. Katharina und der hl. Margareta, in der keltischen Saga auch bekannt als die "drei Bethen", Ainbet (Ambeth), Warbeth (Barbeth) und Wilbet. In diesem Zusammenhang wurde die Schafgarbe zum Barbarakraut und fand u.a. Verwendung in den sog. Barbarazweigen, zusammen mit Kirschzweigen oder Weissdorn, derer Tag symbolisch der 4. Dezember ist.
(Im übrigen und dass nur am Rande, werden den 3 Schwestern - den Jungfrauen, diese 3 Farben zugeordnet: Barbara (schwarz) für den Wehrstand - den Kriegern, Katharina die Reine (weiß) für den Lehrstand, Margarethe (rot) für das einfache Volk, den Bauern und die Handwerker. Zusammen stehen diese Farben schwarz, weiß, rot, im Zeichen der Urgöttin. Ich finde es sensationell im gewissen Rückblick auf manche geschichtlichen Begebenheiten und vielleicht auch zukünftige? Diese Zweige symbolisieren die Lebensrute, den Wintermaien, der das Leben durch die dunkle "tote" Zeit hindurchträgt. Deshalb, die blühenden traditionellen Weissdornzweige aus Glastonbury, dem heiligsten Kultort Englands - ein heidnischer Brauch. Alljährlich werden sie dem britischen Königshaus in alter Tradition überbracht.)
(Quelle: Wolf-Dieter Storl, Ur-Medizin)Biologisch-dynamischer Landbau
Die Schafgarbe hat ihren wissenschaftlichen Namen "Achillea millefolium" von Achilleus, dem griechischen Heroen. Dieser war Schüler des weisen Centauren "Chiron" und erlernte von und durch ihn die Heilkunst. Bei den Schlachten um Troja, wurden die Mittelmeerverwandte "Achillea magna" zum stillen der Wunden eingesetzt.Die Schafgarbe, ist das erste der Kompositionspräparate des biologischen-dynamischen Landbaus nach Rudolf Steiner.
Die Charakterisierung und das Wirken der Schafgarbe nach Rudolf Steiner:
Man nimmt Schafgarbe, eine Pflanze, die man ja meistens haben kann. Wenn man sie nicht in irgend einer Gegend haben sollte,dann kann man durchaus sie auch als Droge in derselben Weise verwenden. Diese Schafgarbe ist - eigentlich ist es ja jede Pflanze - ein Wunderwerk, aber wenn man wieder eine andere Blume anschaut, dann kommt einem das ganz besonders zu Herzen,was für ein Wunderwerk diese Schafgarbe ist; sie ist ein ganz besonderes Wunderwerk. Sie hat in sich dasjenige, wovon ich Ihnen gesagt habe, dass sich der Geist immer damit die Finger benetzt, wenn er die verschiedenen Dinge, Kohlenstoff, Stickstoff und so weiter, an seine entsprechenden organischen Orte befördern will. Diese Schafgarbe stellt sich in der Natur so dar,als wenn irgendwelcher Pflanzenschöpfer bei dieser Schafgarbe ein Modell gehabt hätte, um den Schwefel in der richtigen Weise zu den anderen Pflanzensubstanzen in ein richtiges Verhältnis zu bringen. Man möchte sagen: Bei keiner anderen Pflanzebringen es die Naturgeister zu einer solchen Vollendung, denSchwefel zu verwenden, wie bei der Schafgarbe. Und wenn man bekannt ist mit der Wirkung der Schafgarbe im tierischen und im menschlichen Organismus, wenn man weiß, wie da diese Schafgarbe wirklich alles das, wenn es in der richtigen Weise eins Biologische gebracht wird, was an einer Schwäche des astralischen Leibes liegt, ausbessern kann, so kann man sie weiterhin verfolgen in ihrer Schafgarbenhaftigkeit in dem ganzen Naturprozess des Pflanzenwachstums. Sie ist schon außerordentlich wohltätig, wenn sie in einer Gegend wild wächst an den Rändern der Äcker oder Wege, wo Getreidebau oder auch Kartoffel- oder irgendein anderer Bau getrieben wird. Man sollte die Schafgarbe durchaus nicht ausrotten. Man sollte die Schafgarbebehüten davor selbstverständlich, sich irgendwo anzusiedeln,wo sie lästig ist - schädlich ist sie eigentlich nirgends, lästig kann sie werden -, aber wie manche sympathische Menschen in der Gesellschaft durch ihre bloße Anwesenheit wirken nicht durch das, was sie sprechen, so wirkt die Schafgarbe in einer Gegend, wo sie viel wächst, schon durch ihre Anwesenheit außerordentlich günstig.Nun kann man gerade mit der Schafgarbe folgendes machen: Man nimmt genau dasselbe, was man bei der Schafgarbe auch medizinisch verwendet, die Blütenstände oben, diese schirmartigen Blütenstände. Man kann sie, wenn man die Schafgarbe frisch hat, möglichst auch frisch abpflücken und dann nur kurz trocknen lassen. Man braucht sie eigentlich gar nicht einmal viel trocknen zu lassen. Kann man die Schafgarbe nicht frisch haben, kann man sie nur als Droge haben, dann versuche man, bevor man sie verwendet, aus den Blättern der Schafgarbe auszupressen den Saft, den man selbst noch aus den dürren Blättern durch Abkochen gewinnen kann, und begieße ein wenig den Blütenstand mit diesem Saft. Dann nehme man - sehen Sie, wie hier überall im Lebendigen geblieben wird -, nachdem man eine oder zwei hohle Handvoll von einer solchen Schafgarbe etwas stark zusammendrückt, eine Blase von einem Edelwild und versuche zu umschließen diese Schafgarbensubstanz mit dieser Blase vom Edelwild, binde sie wieder zu und hat nun eine ziemlich konsistente Schafgarbenmasse in der Blase vom Edelwild. Diese Schafgarbenmasse hänge man jetzt an einem möglichst von der Sonne beschienenen Ort während des Sommers auf. Wenn dann der Herbst kommt, dann nehme man sie herunter, lege sie nicht sehr tief in die Erde während des Winters. Man hat also ein Jahr hindurch die in der Edelwildblase eingeschlossene Schafgarbenblüte - es kann auch schon die Frucht veranlagt sein - zum Teil über der Erde, zum Teil unter der Erde, den Wirkungen ausgesetzt, denen sie ausgesetzt werden kann. Man wird finden, dass die während des Winters eine sehr eigentümliche Konsistenz annimmt. Wenn man dann - nun, jetzt kann man sie ja in dieser Art aufheben, so lange man will - einem Misthaufen, der so groß sein kann wie ein Haus, zusetzt diese Substanz, die man aus der Blase herausgenommen hat, und sie darin verteilt - man braucht gar nicht einmal viel Arbeit aufzuwenden -, wenn man sie einfach verteilt, wirkt die Strahlung. Es ist eine solch außerordentlich strahlende Kraft darin - und an strahlende Kräfte wird der Materialist ja glauben, da er vom Radium spricht -, wenn man es nur überhaupt hereinbringt, wenn man es auch noch so weit verteilt, es wirkt auf die Dung- und Jauchemasse und auf die Kompostmasse. Es wirkt diese Masse, die aus der Schafgarbe gewonnen ist, tatsächlich so belebend, erfrischend, wenn man nun diesen so bearbeiteten Dünger weiter einfach in der Art, wie man heute Dünger verarbeitet, verwendet, dass man dann viel von dem, was sonst Raubbau wird, ausbessert. Man gibt dem Dünger die Möglichkeit zurück, die Erde so zu beleben, dass die weiteren kosmischen Stoffmengen, das, was in feinster homöopathischer Dosierung als Kieselsäure, Blei und so weiter herankommt auf die Erde, aufgefangen werden. Nun, darüber müssten wiederum die Mitglieder des landwirtschaftlichen Ringes ihre Versuche machen; sie werden schon sehen, dass es gelingen wird. Sehen Sie, die Frage ist diese jetzt - denn man soll ja mit Einsicht und nicht mit Uneinsicht arbeiten -: die Schafgarbe haben wir kennengelernt, ihr sehr homöopathischer Schwefelgehalt, der da wirklich in musterhafter Weise mit Kalium in Verbindung ist, wirkt so großartig von der Schafgarbe aus selber, und das bewirkt, dass die Schafgarbe fähig ist, auch ihre Wirkungen weiter über größere Massen auszustrahlen. Aber warum gerade in der Blase von einem Edelwild? Das hängt zusammen mit einer Einsicht in den ganzen Prozess, der eben im Zusammenhang mit der Blase vor sich geht. Edelwild ist ein tierisches Geschöpf, das in einem ganz besonders intimen Zusammenhange steht mit nicht so sehr der Erde, als mit der Umgebung der Erde, mit dem, was in der Umgebung der Erde kosmisch ist; daher Edelwild das Geweih hat, das die gestern auseinandergesetzte Aufgabe hat. Nun wird aber gerade dasjenige, was in der Schafgarbe ist, im menschlichen und tierischen Organismus ganz besonders konserviert durch den zwischen der Niere und der Blase sich abspielenden Prozess, und dieser Prozess ist wiederum von der substantiellen Beschaffenheit der Blase abhängig. Dadurch hat man in der Blase des Edelwildes wiederum, wenn sie noch so dünn ist in ihrer Substanz, doch die Kräfte, die nicht etwa wie beim Rind - die sind wieder ganz anders - mit dem Innern zusammenhängen, sondern mit den Kräften des Kosmos, die Edelwildblase ist fast ein Abbild des Kosmos. Dann geben wir der Schafgarbe die Möglichkeit, die Kräfte, die sie schon hat zur Verbindung des Schwefels mit den anderen Substanzen, wesentlich zu erhöhen. Wir haben daher in dieser Bearbeitung der Schafgarbe, die ich angegeben habe, etwas ganz Fundamentales zur Aufbesserung des Düngers und bleiben innerhalb des Lebendigen, gehen nicht heraus aus dem Lebendigen, gehen nicht in die unorganische Chemie hinein. Das ist das Wichtige. Nehmen wir ein anderes Beispiel. Es handelt sich darum, wenn wir dem Dünger die Möglichkeit geben wollen, soviel Leben in sich aufzunehmen, dass er dieses Leben auf die Erde übertragen kann, aus der die Pflanze
herauswächst, den Dünger auch fähig zu machen, noch mehr zusammenzubinden diejenigen Stoffe, die für das Pflanzenwachstum nötig sind, außer dem Kali auch noch das Kalzium, Kalkverbindungen. In der Schafgarbe haben wir es vorzugsweise mit den Kaliwirkungen zu tun. Wollen wir auch noch die Kalziumwirkungen einfangen, so brauchen wir wiederum eine Pflanze, die zwar nicht einen in Begeisterung versetzt wie Schafgarbe, die aber doch auch, in einer homöopathischen Dosis verteilt, Schwefel enthält, um vom Schwefel aus die übrigen der Pflanze notwendigen Stoffe heranzuziehen und in einen organischen Prozess hineinzuziehen. Das ist die Kamille, Chamomilla officinalis. Man darf nicht etwa bloß sagen, die Kamille zeichne sich dadurch aus, dass sie Kali und Kalzium stark hat, sondern es ist so: die Schafgarbe entwickelt vorzugsweise im Kalibildungsprozess ihre Schwefelkraft.
............
(GA 327, S 127-131, R. Steiner)
Die Schafgarbe, Achillea millefolium
Das Wesen der Pflanze
Die Schafgarbe steht für die Aspekte der Polarität und des Unterscheidungsvermögens. Wir müssen immer den gegensätzlichen Pol einer Sache betrachten um zur richtigen Entscheidung und zur richtigen Urteilsfähigkeit finden zu können. Sonst laufen wir in Gefahr einer extremen Zustimmung oder umgekehrt, einer extremen Ablehnung. Der goldene Mittelweg bleibt dann oft verborgen. Die Schafgarbe hat das Vermögen, wird sie wesensgemäß eingesetzt, eine unübertreffliche Wirksamkeit hervorzurufen. Sie hat die Kraft aus unserem polaren Eigenschaften, die richtigen Erkenntnisse zu ziehen. Sie ist speziell als Heilpflanze wirksam bei Menschen mit einer Entscheidungsschwäche, als auch bei Menschen, die zu schnell, zu einer entschiedenen Meinung streben und zur anderen Seite heftigste Kritik üben. Das zeugt davon, dass diesen Menschen oft die Eigenschaft fehlt, den Erkenntnisreichtum zu tangieren und zu reflektieren. Die Schafgarbe stärkt diesbezüglich die Wahrnehmungen und verhilft eine ausgewogene Sicht zu beiden Polen. Ein Merkmal dieser Menschen/Patienten ist ein oftmaliges Unwohlsein oder einer Magen-Darmverstimmung, hervorgerufen durch z.B ein Nahrungsmittel auf dass der Körper reagiert, und wiederum ein anderes Mal gut vertragen wird.
Wesen
So gestaltet sich auch die Schafgarbe in ihren Merkmalen und wirkt dadurch häufig befremdlich. Mal stillt sie Nasenbluten, mal löst sie Nasenbluten aus. Sie kann sowohl Krämpfe lösen, als auch auslösen. Hierin liegt die Polarität allen "Seins" und es fällt dadurch oft nicht einfach die wahre Größe dieser Heilpflanze zu erkennen. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen, das die Schafgarbe zu den Doldengewächsen gehöre. Jedoch zählt sie zu den Korbblütlern, wie ihr Aufbau und die Gestalt verrät. Die Korbblütler haben komplexe, zu Körben zusammengefasste Blütenstände. Diese Körbe bilden sich noch einmal zu einem Gesamtkomplex der sich eher abgeflacht zeigt, sodass die Pflanze vom seitlichen Anblick wie ein "T" aussieht. Der Blütenstand bildet also eine flache Ebene, die wie auf den Stengel aufgesetzt aussieht. Auch hier finden wir nicht den harmonischen Aspekt, der eine Eingliederung der Körbchen zum Stengel hin ausmacht, sondern auch wieder eine Polarität die sich in diesem Erscheinungsbild zeigt. Die Blütenfarbe ist meist weiß, ganz selten rosa, sie ist nicht spezifisch auf eine Farbe festgelegt. Betrachten wir Stengel und Blätter, so fällt uns auf, das diese optisch nicht beieinander passen. Die grünen Stengel sind grob und eher hölzern, während die blau-grünen Blätter eher weich und zweifach fiederteilig sind. Die Stengel haben einen hohen Stellenwert im chinesischen I Ging. Die Blätter entwickeln sich nach und nach aus dem Stengel und wirken aufgesetzt und fremd. "Millefolium" bedeutet 1000 Blätter und nimmt Bezug auf die vielfache Teilung derer. Die Differenziertheit geht immer einher mit der Unterscheidungskraft der Gegensätze. Je mehr gegensätzliche Aspekte wahrgenommen werden, desto tiefer und bewusster ist unsere Erkenntnis. So dürfen wir auch die Polarisierung und die Differenzierung als zyklisch wiederholende Stufen des Erkenntnisprozesses sehen. Gegensätzliche Komponenten gibt es auch beim Duft und Aroma. Sie schmeckt einerseits bitter und daher von der Eigenschaft zusammenziehend, konkretisierend und andererseits hat sie ein nicht all zu starkes Aroma, eher mild, gar schwebend. So generiert sie uns den Aspekt des wegführens in fremde Welten und der Gegenpol - das standhafte verweilen im "Hier und Jetzt".
Betrachtet man die Schafgarbe von Weitem, z.B auf einer Lichtung vor dem Waldrand, betört sie uns durch ein sanftes Leuchten der Blüten. Hierbei handelt es sich tatsächlich um die intuitive Wahrnehmung ätherischen Lichts. Ein Licht der Natur - um Polarität sichtbar erscheinen zu lassen.
(Quelle: M. Kalbermatten, Signatur/Wesen der Pflanze)
Wuchs: Aufrecht, bis 80 cm hoch, treibende Ausläufer
Blatt: Fiederschnittig, Blättchen lineal-lanzettich
Blüte: Juni-September, weiß, teilweise rosafarben und flache Doldenrispen
Frucht: Achänen
Standort: Sonnig, gut durchlässige Böden
Vermehrung/Pflege:Durch Aussaat im Frühjahr oder besser durch Teilung des Wurzelstocks im Herbst
Ernte: Im Frühjahr werden junge Blätter geerntet, im Sommer das ganze blühende Kraut
Verwendung: Die Frühlingsblätter zur Zubereitung von Kräuterquark oder Salat und auf dem Brot. Der Tee wird aus den getrockneten Blüten und Blättern zubereitet.
Dosierung der Urtinktur: 1-3 x täglich 2 - 5 Tropfen in etwas Wasser oder unverdünnt einnehmen.
Äußerlich: 10 Tropfen mit Wasser verdünnt auftupfen.
(Quelle: Dittus Bär, Kräuterhandbuch; M. Kalbermatten, Signatur der Pflanzen))
Kleine Völkerkunde und die Anwendung
Die Schafgarbe zeichnet sich insbesondere in der Volksmedizin als beliebte Heilpflanze aus. Schon "Dioskurides" beschrieb sie als "Tausendblättriges Soldatenkraut". Wegen ihrer blutstillenden Wirkung wurde die Schafgarbe als Heilkraut, bei Kriegern und Soldaten zur Wundheilung eingesetzt. So fand sie ihren Weg in den "Verbund christlicher Pflanzen" in die Klostergärten und wurde in deren Kräuterbüchern, vielfach mit ihren heilenden Wirkung beschrieben. Heute wird sie u.a eingesetzt als Schafgarben-Teemischung, bei leichten krampfartigen Magen-Darm-Gallen-Störungen, bei mangelnder Magensaftproduktion, bei Magenkatarrhen, bei Menstruationsstörungen, Leberproblemen, bei venösen Durchblutungsstörungen, Krampfadern (auch bei Hämorrhoiden), Fieber bei Erkältung und Grippe und zur Appetitanregung. Äußerlich bei entzündlichen Haut-u. Schleimhauterkrankungen. Selbst heute findet sie bei den nordamerikanischen (Ur-) Einwohnern, noch Verwendung als blutstillende und wundheilende Medizinpflanze, in Badezusätzen und als Umschläge. Die fast identische Anwendung findet sich in Russland, Sibirien und Europa wieder.
Besonders in den heidnischen Völkern galt sie als eine besonders machtvolle Heil-u. Medizinpflanze. Nicht nur zur Wundheilung wurde sie verehrt sondern auch als Frauenkraut und Liebesorakel; der Göttin "Freya" geweiht, machte sie sich ihren Namen. Das Wort "Garbe" entstammt aus dem Wortstamm des germanischen *garw, altenglisch *gearwe, und bedeutet soviel wie: "schneller und vollkommener Heiler".
Als Liebesorakel galt folgender Spruch:
Die erste Schafgarbe finde ich hier,
Im Namen Christi pflück ich sie mir;
Und wie Jesus Maria mit Liebe bedacht,
Mög' im Traum mir erschienen
Mein Liebster heut Nacht.
(so entstanden übrigens bei den heidnischen Völkern, die ersten vorchristlichen Züge!)
So wurde einst die Heilpflanze die einmal dem Krieger Achilles und der Göttin Freya geweiht war ein Zeichen des indoeuropäischen Standes; verkörpert durch Barbara und ihre Schwestern der hl. Katharina und der hl. Margareta, in der keltischen Saga auch bekannt als die "drei Bethen", Ainbet (Ambeth), Warbeth (Barbeth) und Wilbet. In diesem Zusammenhang wurde die Schafgarbe zum Barbarakraut und fand u.a. Verwendung in den sog. Barbarazweigen, zusammen mit Kirschzweigen oder Weissdorn, derer Tag symbolisch der 4. Dezember ist.
(Im übrigen und dass nur am Rande, werden den 3 Schwestern - den Jungfrauen, diese 3 Farben zugeordnet: Barbara (schwarz) für den Wehrstand - den Kriegern, Katharina die Reine (weiß) für den Lehrstand, Margarethe (rot) für das einfache Volk, den Bauern und die Handwerker. Zusammen stehen diese Farben schwarz, weiß, rot, im Zeichen der Urgöttin. Ich finde es sensationell im gewissen Rückblick auf manche geschichtlichen Begebenheiten und vielleicht auch zukünftige? Diese Zweige symbolisieren die Lebensrute, den Wintermaien, der das Leben durch die dunkle "tote" Zeit hindurchträgt. Deshalb, die blühenden traditionellen Weissdornzweige aus Glastonbury, dem heiligsten Kultort Englands - ein heidnischer Brauch. Alljährlich werden sie dem britischen Königshaus in alter Tradition überbracht.)
(Quelle: Wolf-Dieter Storl, Ur-Medizin)
Biologisch-dynamischer Landbau
Die Schafgarbe hat ihren wissenschaftlichen Namen "Achillea millefolium" von Achilleus, dem griechischen Heroen. Dieser war Schüler des weisen Centauren "Chiron" und erlernte von und durch ihn die Heilkunst. Bei den Schlachten um Troja, wurden die Mittelmeerverwandte "Achillea magna" zum stillen der Wunden eingesetzt.
Die Schafgarbe, ist das erste der Kompositionspräparate des biologischen-dynamischen Landbaus nach Rudolf Steiner.
Die Charakterisierung und das Wirken der Schafgarbe nach Rudolf Steiner:
Man nimmt Schafgarbe, eine Pflanze, die man ja meistens haben kann. Wenn man sie nicht in irgend einer Gegend haben sollte,dann kann man durchaus sie auch als Droge in derselben Weise verwenden. Diese Schafgarbe ist - eigentlich ist es ja jede Pflanze - ein Wunderwerk, aber wenn man wieder eine andere Blume anschaut, dann kommt einem das ganz besonders zu Herzen,was für ein Wunderwerk diese Schafgarbe ist; sie ist ein ganz besonderes Wunderwerk. Sie hat in sich dasjenige, wovon ich Ihnen gesagt habe, dass sich der Geist immer damit die Finger benetzt, wenn er die verschiedenen Dinge, Kohlenstoff, Stickstoff und so weiter, an seine entsprechenden organischen Orte befördern will. Diese Schafgarbe stellt sich in der Natur so dar,als wenn irgendwelcher Pflanzenschöpfer bei dieser Schafgarbe ein Modell gehabt hätte, um den Schwefel in der richtigen Weise zu den anderen Pflanzensubstanzen in ein richtiges Verhältnis zu bringen. Man möchte sagen: Bei keiner anderen Pflanzebringen es die Naturgeister zu einer solchen Vollendung, denSchwefel zu verwenden, wie bei der Schafgarbe. Und wenn man bekannt ist mit der Wirkung der Schafgarbe im tierischen und im menschlichen Organismus, wenn man weiß, wie da diese Schafgarbe wirklich alles das, wenn es in der richtigen Weise eins Biologische gebracht wird, was an einer Schwäche des astralischen Leibes liegt, ausbessern kann, so kann man sie weiterhin verfolgen in ihrer Schafgarbenhaftigkeit in dem ganzen Naturprozess des Pflanzenwachstums. Sie ist schon außerordentlich wohltätig, wenn sie in einer Gegend wild wächst an den Rändern der Äcker oder Wege, wo Getreidebau oder auch Kartoffel- oder irgendein anderer Bau getrieben wird. Man sollte die Schafgarbe durchaus nicht ausrotten. Man sollte die Schafgarbebehüten davor selbstverständlich, sich irgendwo anzusiedeln,wo sie lästig ist - schädlich ist sie eigentlich nirgends, lästig kann sie werden -, aber wie manche sympathische Menschen in der Gesellschaft durch ihre bloße Anwesenheit wirken nicht durch das, was sie sprechen, so wirkt die Schafgarbe in einer Gegend, wo sie viel wächst, schon durch ihre Anwesenheit außerordentlich günstig.Nun kann man gerade mit der Schafgarbe folgendes machen: Man nimmt genau dasselbe, was man bei der Schafgarbe auch medizinisch verwendet, die Blütenstände oben, diese schirmartigen Blütenstände. Man kann sie, wenn man die Schafgarbe frisch hat, möglichst auch frisch abpflücken und dann nur kurz trocknen lassen. Man braucht sie eigentlich gar nicht einmal viel trocknen zu lassen. Kann man die Schafgarbe nicht frisch haben, kann man sie nur als Droge haben, dann versuche man, bevor man sie verwendet, aus den Blättern der Schafgarbe auszupressen den Saft, den man selbst noch aus den dürren Blättern durch Abkochen gewinnen kann, und begieße ein wenig den Blütenstand mit diesem Saft. Dann nehme man - sehen Sie, wie hier überall im Lebendigen geblieben wird -, nachdem man eine oder zwei hohle Handvoll von einer solchen Schafgarbe etwas stark zusammendrückt, eine Blase von einem Edelwild und versuche zu umschließen diese Schafgarbensubstanz mit dieser Blase vom Edelwild, binde sie wieder zu und hat nun eine ziemlich konsistente Schafgarbenmasse in der Blase vom Edelwild. Diese Schafgarbenmasse hänge man jetzt an einem möglichst von der Sonne beschienenen Ort während des Sommers auf. Wenn dann der Herbst kommt, dann nehme man sie herunter, lege sie nicht sehr tief in die Erde während des Winters. Man hat also ein Jahr hindurch die in der Edelwildblase eingeschlossene Schafgarbenblüte - es kann auch schon die Frucht veranlagt sein - zum Teil über der Erde, zum Teil unter der Erde, den Wirkungen ausgesetzt, denen sie ausgesetzt werden kann. Man wird finden, dass die während des Winters eine sehr eigentümliche Konsistenz annimmt. Wenn man dann - nun, jetzt kann man sie ja in dieser Art aufheben, so lange man will - einem Misthaufen, der so groß sein kann wie ein Haus, zusetzt diese Substanz, die man aus der Blase herausgenommen hat, und sie darin verteilt - man braucht gar nicht einmal viel Arbeit aufzuwenden -, wenn man sie einfach verteilt, wirkt die Strahlung. Es ist eine solch außerordentlich strahlende Kraft darin - und an strahlende Kräfte wird der Materialist ja glauben, da er vom Radium spricht -, wenn man es nur überhaupt hereinbringt, wenn man es auch noch so weit verteilt, es wirkt auf die Dung- und Jauchemasse und auf die Kompostmasse. Es wirkt diese Masse, die aus der Schafgarbe gewonnen ist, tatsächlich so belebend, erfrischend, wenn man nun diesen so bearbeiteten Dünger weiter einfach in der Art, wie man heute Dünger verarbeitet, verwendet, dass man dann viel von dem, was sonst Raubbau wird, ausbessert. Man gibt dem Dünger die Möglichkeit zurück, die Erde so zu beleben, dass die weiteren kosmischen Stoffmengen, das, was in feinster homöopathischer Dosierung als Kieselsäure, Blei und so weiter herankommt auf die Erde, aufgefangen werden. Nun, darüber müssten wiederum die Mitglieder des landwirtschaftlichen Ringes ihre Versuche machen; sie werden schon sehen, dass es gelingen wird. Sehen Sie, die Frage ist diese jetzt - denn man soll ja mit Einsicht und nicht mit Uneinsicht arbeiten -: die Schafgarbe haben wir kennengelernt, ihr sehr homöopathischer Schwefelgehalt, der da wirklich in musterhafter Weise mit Kalium in Verbindung ist, wirkt so großartig von der Schafgarbe aus selber, und das bewirkt, dass die Schafgarbe fähig ist, auch ihre Wirkungen weiter über größere Massen auszustrahlen. Aber warum gerade in der Blase von einem Edelwild? Das hängt zusammen mit einer Einsicht in den ganzen Prozess, der eben im Zusammenhang mit der Blase vor sich geht. Edelwild ist ein tierisches Geschöpf, das in einem ganz besonders intimen Zusammenhange steht mit nicht so sehr der Erde, als mit der Umgebung der Erde, mit dem, was in der Umgebung der Erde kosmisch ist; daher Edelwild das Geweih hat, das die gestern auseinandergesetzte Aufgabe hat. Nun wird aber gerade dasjenige, was in der Schafgarbe ist, im menschlichen und tierischen Organismus ganz besonders konserviert durch den zwischen der Niere und der Blase sich abspielenden Prozess, und dieser Prozess ist wiederum von der substantiellen Beschaffenheit der Blase abhängig. Dadurch hat man in der Blase des Edelwildes wiederum, wenn sie noch so dünn ist in ihrer Substanz, doch die Kräfte, die nicht etwa wie beim Rind - die sind wieder ganz anders - mit dem Innern zusammenhängen, sondern mit den Kräften des Kosmos, die Edelwildblase ist fast ein Abbild des Kosmos. Dann geben wir der Schafgarbe die Möglichkeit, die Kräfte, die sie schon hat zur Verbindung des Schwefels mit den anderen Substanzen, wesentlich zu erhöhen. Wir haben daher in dieser Bearbeitung der Schafgarbe, die ich angegeben habe, etwas ganz Fundamentales zur Aufbesserung des Düngers und bleiben innerhalb des Lebendigen, gehen nicht heraus aus dem Lebendigen, gehen nicht in die unorganische Chemie hinein. Das ist das Wichtige. Nehmen wir ein anderes Beispiel. Es handelt sich darum, wenn wir dem Dünger die Möglichkeit geben wollen, soviel Leben in sich aufzunehmen, dass er dieses Leben auf die Erde übertragen kann, aus der die Pflanze
herauswächst, den Dünger auch fähig zu machen, noch mehr zusammenzubinden diejenigen Stoffe, die für das Pflanzenwachstum nötig sind, außer dem Kali auch noch das Kalzium, Kalkverbindungen. In der Schafgarbe haben wir es vorzugsweise mit den Kaliwirkungen zu tun. Wollen wir auch noch die Kalziumwirkungen einfangen, so brauchen wir wiederum eine Pflanze, die zwar nicht einen in Begeisterung versetzt wie Schafgarbe, die aber doch auch, in einer homöopathischen Dosis verteilt, Schwefel enthält, um vom Schwefel aus die übrigen der Pflanze notwendigen Stoffe heranzuziehen und in einen organischen Prozess hineinzuziehen. Das ist die Kamille, Chamomilla officinalis. Man darf nicht etwa bloß sagen, die Kamille zeichne sich dadurch aus, dass sie Kali und Kalzium stark hat, sondern es ist so: die Schafgarbe entwickelt vorzugsweise im Kalibildungsprozess ihre Schwefelkraft.
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(GA 327, S 127-131, R. Steiner)