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Der Regenbogen und seine spirituellen Hintergründe

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Wer von uns hat ihn nicht schon bewundert, jenen großartigen Regenbogen am Himmelszelt?! Bekanntermaßen zeigt sich dieses optische Phänomen immer dann, wenn die Sonne scheint und es gleichzeitig regnet. Dann bricht sich das Sonnenlicht in den Wassertröpfchen der Regenwand, so dass sich die sieben Farben des für uns sichtbaren Spektrums in der großartigen Erscheinung eines über den Himmel gespannten Bogens darbieten können; angefangen im Inneren mit Violett, über Indigo, Blau, Grün, Gelb, Orange bis hin zu Rot als der äußersten, der Erde und ihren Bewohnern am weitesten abgewandten Farbe. Ein zweiter, schwächerer Regenbogen mit umgekehrt erscheinender Farbfolge wölbt sich in einigem Abstand darüber. Nicht immer ist dieser für unser Auge deutlich sichtbar, jedoch ist er tatsächlich immer vorhanden. Zwischen diesen beiden farbigen Bögen erstreckt sich Alexanders dunkles Band, benannt nach seinem Entdecker, dem antiken griechischen Philosophen Alexander von Aphrodisias. Der zwischen Regenbogen und Erde entstandene „Raum“ leuchtet heller als der Himmel jenseits des Regenbogens.

Die Erscheinung eines Regenbogens lässt uns aufblicken aus unserem Alltagsgeschäft und  einen Moment innehalten. Bewusst oder unbewusst erleben wir sie als ein Zeichen. Wir alle spüren, dass es sich nicht nur um eine physikalische Zufallserscheinung handelt, die sich eben bildet, wenn Licht und Wasser in einem bestimmten Winkel zusammentreffen. Vielmehr erahnen wir ein Geheimnis hinter dem sichtbaren Phänomen.

Nicht von ungefähr kommt es, dass der Regenbogen bis heute so beliebt ist und von unterschiedlichster Seite immer wieder gerne als Symbol verwendet wird. Er steht für Vielfalt (Farben) in der Einheit (Licht), für Harmonie und Frieden. Unsere Vorschulkinder gehen vielleicht in eine Regenbogengruppe und viele Organisationen, nicht zuletzt gar die Genderbewegung, bedienen sich dieses Symbols für ihre Zwecke. Wir sehen in dieser Himmelserscheinung auch eine Verbindung, eine Brücke zwischen Erde und Himmel, der diesseitigen und der jenseitigen Welt. Wenn wir zum Ausdruck bringen möchten, dass jemand gestorben ist, in Frieden ins Geistige hinübergegangen ist, so sagen wir nicht selten, er sei über die Regenbogenbrücke gegangen.

Doch die mythologisch-esoterische Bedeutung dieser Himmelserscheinung geht viel tiefer. Im Alten Testament der Bibel (Genesis 9) wird berichtet, dass Noah zum ersten Mal einen Regenbogen sah. Dort wird dieser Regenbogen als das Zeichen des Bundes, den ich [Gott] zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe. Inhalt dieses Bundes zwischen Gott und den Tieren und Menschen, die auf der Erde wandeln, war es, dass die Welt nie wieder durch eine Flutkatastrophe wie die Sintflut untergehen sollte. Der Regenbogen war für Noah das Zeichen der Hoffnung, dass nun zu ersten Mal die Sonne zum Regen gesellte und die Flut sich nun langsam zurückziehen würde.

Noah als Repräsentant der Überlebenden dieser Sintflut hat Überbringer- und Brückenbauerfunktion: Als Eingeweihter der untergegangenen Kultur von Atlantis begründet er nach dem durch den Regenbogen angedeuteten Ende der Katastrophe eine neue Menschheitsepoche. Diese neue Menschheit begann mehr und mehr in einem veränderten Bewusstseinszustand zu leben. Das alte, dämmerhafte Hellsehen der Atlanter, vergleichbar mit einem traumhaften Zustand, hatte sich verloren. Die Verbindung zur Geistigen Welt war nicht mehr allgegenwärtig wie in früheren Zeiten, doch sie war –repräsentiert durch den Regenbogen – durchaus noch vorhanden.

Betrachten wir den Regenbogen doch einmal als Symbol für die aus Noahs Sicht noch kommenden sieben Kulturepochen des neuen, nachatlantischen Zeitalters. Den nun getrennt erscheinenden Farben entsprechend bildeten sich in den folgenden Jahrtausenden verschiedene Ausprägungen der Menschheit in Form von Kulturen, Völkern und Stämmen heraus, denen jeweils bestimmte Aufgaben im Sinne der Menschheitsevolution zugeschrieben werden. Wenn wir zunächst den Hauptregenbogen für den Abgleich mit den sieben nachatlantischen Kulturepochen heranziehen, so können wir darin einen Ausdruck des äußeren Geschehens erkennen. Das betrifft sowohl den einzelnen Menschen als Individuum als auch die Menschheit in ihrer Gesamtheit. Demnach befinden wir uns seit Beginn der fünften nachatlantischen Kulturepoche seit 1413 in der Qualität der fünften Farbe von unten, also in der Farbe Gelb.

Das Wesen der Farbe Gelb steht für helles Tagesbewusstsein, für Wissen und Wissenschaft sowie für Freude. Doch es steht auch für Verwirrung, Unsicherheit und Angst. Ich denke, beide Seiten der Farbmedaille lassen sich in unserer Zeit unschwer wiedererkennen. Der einzelne Mensch ist ein Mikrokosmos und trägt als solcher das Abbild des Makrokosmos in sich. Auch in seinem Organismus finden sich die Regenbogenfarben wieder, angefangen von Rot im Einflussbereich des Wurzelchakras bis hin zu Violett , das mit unserem Scheitelchakra in Beziehung steht. Bezogen auf dieses Chakra-System des Menschen steht Gelb für unseren Solarplexus, unser Bedürfnis, unsere individuelle Stellung in der Welt zu behaupten, was die Gefahr des Egoismus durchaus beinhaltet. Im Oberbauch befinden sich zudem die Verdauungsorgane Magen und Dünndarm, die die zugeführte Nahrung in ihre Einzelteile aufspalten und zerlegen, um sie danach ihrer weiteren Bestimmung zuzuführen. Wenn wir diesen Vorgang nun auf unser persönliches Leben und den Entwicklungsstand der Menschheit als Ganzes beziehen: Ist es nicht gerade das, was wir aktuell im äußeren Geschehen der Welt erleben? Die Aufspaltung in verschiedene, oft gegnerisch agierende Interessensgruppen können wir überall beobachten. Werden wir irgendwann im Sinne des gesamten Organismus Menschheit handeln oder uns weiterhin gegenseitig bekämpfen?

Doch da gibt es ja noch den zweiten (fast) verborgenen Nebenregenbogen, den wir vielleicht eher als Symbol für die innere, esoterische Entwicklung ansehen können. Dort in der umgekehrten Farbfolge entspricht unsere gegenwärtige fünfte nachatlantische Kulturepoche der Farbe Blau, die uns eine andere Wesensqualität vermittelt. Sie steht für unser Kehlkopfchakra, für unsere Kommunikationsfähigkeit und für Frieden. Doch wie gehen wir derzeit miteinander um? Hatespeach und Fakenews bestimmen mehr denn je die Schlagzeilen von Zeitungen und Internetportalen. Wird es uns gelingen, eine friedliche Kommunikation zu entwickeln, bei der wir uns aus überkommenen Rechts/Links, Schwarz/Weiß… Schemata befreien und die Meinung anders Denkender respektieren lernen? Heute ringen wir mehr denn je darum, diesem Ideal einer friedlichen Kommunikation näher zu kommen. Wenn wir eine Änderung der Jeder-Gegen-Jeden bzw. Alle-Gegen-Alle-Kultur im Großen anstreben, müssen wir - wie so oft - bei uns selbst beginnen, statt wütend oder resigniert mit dem Finger auf die anderen zu zeigen.

Eine große Hilfe zur individuellen Selbsterkenntnis können uns die Farben von Aura-Soma bieten. Die Nutzung der in Glasfläschchen eingefangenen Licht-Wesen unterstützt uns dabei, unsere Schwachpunkte ins Bewusstsein zu heben. Die Arbeit mit den farbigen Licht-Wesen kann uns auch darin unterstützen, unsere Sinne zu schärfen, feinfühliger zu werden und möglicherweise sogar Zugang zum Geistigen zu erlangen, wenn unsere Seele dazu bereit ist. Doch das letzte Wort, ob uns dieser Zugang gewährt wird, obliegt dem Hüter der Schwelle, der nach Rudolf Steiner die folgende Regenbogen-Imagination in uns zu erwecken vermag:

Sieh' des Äther-Farbenbogens
Lichtgewalt'ges Rund,
Lass' durch deiner Augen
Lichterschaffene Kraft
Dein Ich den Kreis durchdringen,
Und dann schau von jenseit'ger Warte
Farbenflutend die Weltenschale.

[...]

Man muß durch solche Bilder hindurchgehen. Und wirkt das Bild ganz innig und tief in das Ich hinein, dann schaut der Mensch in diesen Farbenfluten, die die Schale erfüllen, wie in diesen Farbenfluten erscheinen die Wesenheiten der dritten Hierarchie: Angeloi, Archangeloi, Archai. Und sie atmen die Farben, nehmen in ihr eigenes Engelwesen die Farben auf.

Man erhält einen Begriff von jenem Weltenschaffen, das hinter der Sinneswelt ist und sich abspielt in den Taten der höheren Hierarchien; man erhält einen Begriff davon, wie jenseits des Regenbogens walten die geistigen Wesenheiten, zunächst die Farben der Weltenschale aufatmend, in ihr eigenes Wesen aufnehmend. Man schaut, wie übergeht dasjenige, was fließt von der Welt zum Regenbogen, den Regenbogen durchdringt, hinter dem Regenbogen als die Gedanken erscheint, wie das aufgesogen wird, aufgeatmet wird von Engelwesen. Man lernt jetzt die Natur des Regenbogens kennen. Alles dasjenige, was für irgendeine Gegend an solchen Gedanken gedacht wird, die von Menschen ausgehen, es wird von Zeit zu Zeit immer wieder und wieder durch die Brücke des Regenbogens gesammelt, hinausgeleitet ins geistige Reich, wo es veratmet wird von den Wesenheiten der dritten Hierarchie. (Rudolf Steiner, GA 270b)

Welch ein berührendes Bild! Unser Wirken als Menschen auf der Erde dient also den Geistigen Wesen als Nahrung! Jede Nacht, wenn wir schlafen, greifen sie unsere Tagesgedanken ab und durchforsten sie auf ihren Gehalt an Fruchtbarem. Darüber hinaus geschieht das offensichtlich  ab und zu in einer „groß angelegten Sammelaktion“, durch den Regenbogen, der sich - von der anderen Seite betrachtet - wie eine Weltenschale ausnimmt. Auch die uns am nächsten stehenden Geistwesen Engel, Erzengel und Archai müssen also die Suppe auslöffeln, die wir uns und ihnen eingebrockt haben.

Sollten wir da nicht lieber noch ein wenig mehr auf unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen achten als wir es heute oft tun?

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