Der Mensch - ein Erkenntniswesen
Zitat von Ursula Dziambor am 4. Februar 2021, 23:33 UhrDer Mensch – ein Erkenntniswesen
Der Mensch ist dem Weltenlauf gegenüber nicht ein müßiger Zuschauer, der innerhalb seines Geistes das bildlich wiederholt, was sich ohne sein Zutun im Kosmos vollzieht, sondern der tätige Mitschöpfer des Weltenprozesses; und das Erkennen ist das vollendetste Glied im Organismus des Universums (Rudolf Steiner, GA 3)
Diesen gewichtigen Satz finden wir als eine maßgebliche Quintessenz der Studien des jungen Rudolf Steiner, die er 1891, gerade einmal dreißigjährig, in der Vorrede zu seiner Doktorarbeit niederschrieb. Wenig später wurde dieses wichtige erkenntnistheoretische Werk unter dem Titel Wahrheit und Wissenschaft veröffentlicht.
Dieser Satz will uns sagen, dass wir nicht einfach nur passive Beobachter der äußeren Welt sind, sondern dass wir dieses Wahrgenommene mit unseren eigenen Gedanken kombinieren und daraus Erkenntnis gewinnen. Dies ist ein aktiver, schöpferischer Prozess, durch den wir die Welt bereichern und mitgestalten. Genau genommen sind es nicht wirklich unsere eigenen Gedanken, sondern wir wählen die uns passend erscheinenden aus der Ideenwelt aus. Darin allein besteht unser subjektiver Beitrag, denn die Ideenwelt selbst ist ebenso wie die Wahrnehmung objektiver Natur.
Gerade diese Objektivität der Wahrnehmung wird heute häufig bestritten. Das liegt zum einen daran, dass der Begriff nicht klar verstanden wird. Allzu oft wird unter Wahrnehmung nicht die wirklich reine Wahrnehmung verstanden, sondern das, was bereits durch unser Denken angereichert bzw. bewertet wurde und möglicherweise schon eine bestimmte Empfindung oder ein Gefühl von Sympathie oder Antipathie in uns erzeugt hat. Letzteres ist selbstverständlich subjektiv und hängt von unseren individuellen Vorlieben und Abneigungen ab. Zum anderen scheint die Fähigkeit der Wahrnehmung bei nicht wenigen Zeitgenossen gestört. Wenn Vorurteile unsere Wahrnehmung vernebeln, sind wir nicht bereit, uns unvoreingenommen auf ein zu beobachtendes Objekt einzulassen, ihm offen gegenüber zu treten und damit wirklich eigenständig passende Gedanken zu kombinieren.
Wie oft hören wir uns die Meinungen anderer Menschen an und machen diejenige zu unserer eigenen, die uns sympathisch erscheint. In diesem Fall übernehmen wir ungeprüft und völlig passiv das, was andere für uns angeblich beobachtet und vor-gedacht haben. Wenn wir uns so verhalten, sind Manipulationen Tür und Tor geöffnet und wir brauchen uns nicht darüber zu wundern, dass das von denen, die uns gerne in eine bestimmte Richtung lenken möchten, schamlos ausgenutzt wird. Würden wir uns dagegen auf unsere eigene Wahrnehmung verlassen, sie wirklich vorurteilslos auf uns wirken lassen, hätten wir eine bessere Chance, die wirklich passenden Begriffe aus der Ideenwelt zu finden, die unabhängig von irgendeiner öffentlichen Meinung sind. Hilfreich zur Förderung von Objektivität ist es, übermäßigen Medienkonsum zu meiden, dies gilt für Massen-Mainstream-Medien wie Fernsehen und Presse ebenso wie für alternative Kanäle.
Bezogen auf das aktuelle Beispiel, das uns bis vor kurzer Zeit alle noch am meisten umgetrieben hat, könnte das zum Beispiel bedeuten, dass wir uns die Corona-Zahlen nicht aus zweiter oder dritter Hand vorab interpretiert vorkauen lassen, sondern selbst in die Statistiken einsteigen. Sie sind frei verfügbar auf den Seiten des RKI, des statistischen Bundesamtes und anderer offizieller Einrichtungen. Dann merken wir schnell, dass aus dem Zusammenhang gerissene Fallzahlen wenig hilfreich sind. Wir benötigen weitere Informationen und wir müssen weitere Fragen stellen, um zu einer Erkenntnis vordringen zu können:
Was bedeutet positiv getestet?
Wie zuverlässig sind die verwendeten Tests?
Werden sie möglicherweise gleichgesetzt mit Infektionen, obwohl in vielen Fällen gar keine Symptome auftreten?
Können Menschen ohne Symptome, die man früher als gesund, bezeichnete, überhaupt Überträger von Viren sein?
Wie haben sich die Statistiken bei anderen Infektionskrankheiten (z. B. Grippe) parallel entwickelt?
Was steckt hinter den Auslastungsquoten der Krankenhäuser?
Wurden möglicherweise Bettenkapazitäten verändert?
Wie haben sich die Sterbezahlen im Bezug auf die Altersstruktur der Bevölkerung entwickelt, im Verhältnis zu anderen Jahren und anderen Ländern in der Welt?
Wer wird als Corona-Toter gezählt?
All diese Fragen und noch viele mehr gehören zur Grundlagensammlung hinzu, ehe wir damit beginnen können, aus diesen Beobachtungen mögliche gedankliche Schlüsse zu ziehen. Inhaltlich sind die hier aufgeführten Fragen inzwischen in den Hintergrund getreten, auch wenn sie noch lange nicht abschließend aufgearbeitet wurden; denn es wird angenommen, dass ein Großteil der Bevölkerung der Meinungsmache erlegen ist und die in der Öffentlichkeit verbreiteten Narrative inzwischen nicht mehr hinterfragt. Abgelöst wurden sie durch die Themenkomplexe Kollateralschäden in der Wirtschaft und in den Seelen der Menschen, geplante und bereits durchgeführte Massenimpfung und der auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsgipfel in der vergangenen Woche propagierte Great Reset.
Eine andere Art der Wahrnehmung beruht ausschließlich auf unserem Denken, denn unser Denken ist tatsächlich ein Wahrnehmungsorgan im Geistigen, so wie unsere Augen und Ohren Wahrnehmungsorgane für die physische Welt sind. Diese Methode wenden wir immer dann an, wenn es nicht um äußere Beobachtungsobjekte geht, sondern um Objekte, die rein gedanklicher Natur sind. Denker wie Philosophen und Mathematiker bedienen sich ihrer überwiegend, wobei sie die Gesetze der Logik, des verstandesmäßigen Analysierens und des vernunftmäßigen Synthetisierens benutzen. Aber auch wir selbst werden immer wieder mit Situationen konfrontiert, bei denen wir unsere Erkenntnis aus dem reinen Denken gewinnen. Eine besondere Ausprägung des reinen Denkens ist die Intuition, eine uns vermeintlich schlagartig treffende Erkenntnis, bei der die Gewissheit gleich mitgeliefert wird. Auch wenn es uns manchmal so scheint, kommt sie natürlich nicht aus dem Nichts daher, sondern wir haben uns zuvor innerlich mit dem Thema beschäftigt, möglicherweise ohne uns dessen bewusst zu sein. Auch die Intuition wird häufig missverstanden; mit „Bauchgefühl“ und dergleichen vagen Erscheinungen hat sie tatsächlich nichts zu tun.
Johann Wolfgang von Goethe war ein großer intuitiver Geist. Für ihn war die Wahrnehmung das A und O seines Wirkens, in der sinnlichen Naturbetrachtung ebenso wie im reinen Denken. Er hatte die große Begabung, die Dinge ohne die geringste Voreinstellung und Erwartungshaltung zu sich sprechen zu lassen. Durch monate- manchmal jahrelange Beobachtung gewann er seine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Auf diese Weise gelang es ihm auch den Urtypus der Pflanze zu entdecken, die Uridee, die allen individuellen Erscheinungen dieser Lebensform zugrunde liegt. Er ging dabei nicht von der Vielzahl der Einzelphänomene, sondern von der Gesamtidee aus. Das setzt ein lebendiges, organisches Denken voraus, das leider heute noch nicht sehr verbreitet ist. Solange wir es mit Anorganischem, Leblosem zu tun haben, kommen wir mit dem Erkennen physikalischer Gesetzmäßigkeiten durchaus weiter. Sobald wir es aber mit Lebendigem zu tun bekommen, müssen wir diese Art des Denkens überwinden; denn Lebendiges kann nur mit lebendigem Denken erforscht und verstanden werden. Wenn wir einen toten Tierkörper sezieren, werden wir niemals zum Wesen dieser Tierart vordringen, denn das Ganze ist bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile. In den Einzelteilen von Knochen, Muskeln und Organen werden wir nicht mehr als das Mess- und Wägbare entdecken, nicht aber das Wesen, das mit diesem Körper verbunden war. So muss unsere heute noch so materialistisch orientierte Biologie noch viele Prozesse durchlaufen, um zu wirklichkeitsgemäßen Ergebnissen gelangen zu können.
Doch auch die materialistische Sicht auf die Welt ist nicht mehr als eine vielleicht sogar notwendige Entwicklungsphase der Menschheit. Einige große Geister, zu denen Johann Wolfgang von Goethe und Rudolf Steiner gehören, haben diese Einschränkung unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit längst überwunden. Viele andere folgen bereits heute und werden in der Zukunft noch folgen, manche werden – so wie es momentan den Anschein hat - auch gänzlich im Materialismus stecken bleiben. Transhumanisten z. B. haben das Ziel, unsere Welt mehr und mehr im Anorganisch-Mineralischen zu verhärten und schließlich erstarren zu lassen. Das geht so weit, dass sie uns Menschen mit Maschinen verschmelzen wollen. Dadurch würden unsere Lebendigkeit, unsere Individualität, unsere Anbindung an das Geistige und nicht zuletzt unsere Erkenntnisfähigkeit vernichtet und die Uridee des Menschen damit ad Absurdum geführt. Jene unter uns, die Menschen mit Leib, Seele und Geist bleiben wollen, die ihre Freiheit erlangen und ihre Liebesfähigkeit weiter entwickeln wollen, werden diesen Weg nicht mitgehen, denn sie erkennen, dass es ein Irrweg ist, der den Tod des Geistes zur Folge hat und unweigerlich in den Abgrund führt.
Diejenigen aber , die das Erkenntnisstreben und die Erkenntnisfähigkeit des Menschen vor dem Untergang im Materialismus retten helfen, sind gleichzeitig die, die sich zu freien Ich-Menschen emporentwickeln und die sich ihrer geistig-göttlichen Schöpferkraft bewusst sind.
Der Mensch – ein Erkenntniswesen
Der Mensch ist dem Weltenlauf gegenüber nicht ein müßiger Zuschauer, der innerhalb seines Geistes das bildlich wiederholt, was sich ohne sein Zutun im Kosmos vollzieht, sondern der tätige Mitschöpfer des Weltenprozesses; und das Erkennen ist das vollendetste Glied im Organismus des Universums (Rudolf Steiner, GA 3)
Diesen gewichtigen Satz finden wir als eine maßgebliche Quintessenz der Studien des jungen Rudolf Steiner, die er 1891, gerade einmal dreißigjährig, in der Vorrede zu seiner Doktorarbeit niederschrieb. Wenig später wurde dieses wichtige erkenntnistheoretische Werk unter dem Titel Wahrheit und Wissenschaft veröffentlicht.
Dieser Satz will uns sagen, dass wir nicht einfach nur passive Beobachter der äußeren Welt sind, sondern dass wir dieses Wahrgenommene mit unseren eigenen Gedanken kombinieren und daraus Erkenntnis gewinnen. Dies ist ein aktiver, schöpferischer Prozess, durch den wir die Welt bereichern und mitgestalten. Genau genommen sind es nicht wirklich unsere eigenen Gedanken, sondern wir wählen die uns passend erscheinenden aus der Ideenwelt aus. Darin allein besteht unser subjektiver Beitrag, denn die Ideenwelt selbst ist ebenso wie die Wahrnehmung objektiver Natur.
Gerade diese Objektivität der Wahrnehmung wird heute häufig bestritten. Das liegt zum einen daran, dass der Begriff nicht klar verstanden wird. Allzu oft wird unter Wahrnehmung nicht die wirklich reine Wahrnehmung verstanden, sondern das, was bereits durch unser Denken angereichert bzw. bewertet wurde und möglicherweise schon eine bestimmte Empfindung oder ein Gefühl von Sympathie oder Antipathie in uns erzeugt hat. Letzteres ist selbstverständlich subjektiv und hängt von unseren individuellen Vorlieben und Abneigungen ab. Zum anderen scheint die Fähigkeit der Wahrnehmung bei nicht wenigen Zeitgenossen gestört. Wenn Vorurteile unsere Wahrnehmung vernebeln, sind wir nicht bereit, uns unvoreingenommen auf ein zu beobachtendes Objekt einzulassen, ihm offen gegenüber zu treten und damit wirklich eigenständig passende Gedanken zu kombinieren.
Wie oft hören wir uns die Meinungen anderer Menschen an und machen diejenige zu unserer eigenen, die uns sympathisch erscheint. In diesem Fall übernehmen wir ungeprüft und völlig passiv das, was andere für uns angeblich beobachtet und vor-gedacht haben. Wenn wir uns so verhalten, sind Manipulationen Tür und Tor geöffnet und wir brauchen uns nicht darüber zu wundern, dass das von denen, die uns gerne in eine bestimmte Richtung lenken möchten, schamlos ausgenutzt wird. Würden wir uns dagegen auf unsere eigene Wahrnehmung verlassen, sie wirklich vorurteilslos auf uns wirken lassen, hätten wir eine bessere Chance, die wirklich passenden Begriffe aus der Ideenwelt zu finden, die unabhängig von irgendeiner öffentlichen Meinung sind. Hilfreich zur Förderung von Objektivität ist es, übermäßigen Medienkonsum zu meiden, dies gilt für Massen-Mainstream-Medien wie Fernsehen und Presse ebenso wie für alternative Kanäle.
Bezogen auf das aktuelle Beispiel, das uns bis vor kurzer Zeit alle noch am meisten umgetrieben hat, könnte das zum Beispiel bedeuten, dass wir uns die Corona-Zahlen nicht aus zweiter oder dritter Hand vorab interpretiert vorkauen lassen, sondern selbst in die Statistiken einsteigen. Sie sind frei verfügbar auf den Seiten des RKI, des statistischen Bundesamtes und anderer offizieller Einrichtungen. Dann merken wir schnell, dass aus dem Zusammenhang gerissene Fallzahlen wenig hilfreich sind. Wir benötigen weitere Informationen und wir müssen weitere Fragen stellen, um zu einer Erkenntnis vordringen zu können:
Was bedeutet positiv getestet?
Wie zuverlässig sind die verwendeten Tests?
Werden sie möglicherweise gleichgesetzt mit Infektionen, obwohl in vielen Fällen gar keine Symptome auftreten?
Können Menschen ohne Symptome, die man früher als gesund, bezeichnete, überhaupt Überträger von Viren sein?
Wie haben sich die Statistiken bei anderen Infektionskrankheiten (z. B. Grippe) parallel entwickelt?
Was steckt hinter den Auslastungsquoten der Krankenhäuser?
Wurden möglicherweise Bettenkapazitäten verändert?
Wie haben sich die Sterbezahlen im Bezug auf die Altersstruktur der Bevölkerung entwickelt, im Verhältnis zu anderen Jahren und anderen Ländern in der Welt?
Wer wird als Corona-Toter gezählt?
All diese Fragen und noch viele mehr gehören zur Grundlagensammlung hinzu, ehe wir damit beginnen können, aus diesen Beobachtungen mögliche gedankliche Schlüsse zu ziehen. Inhaltlich sind die hier aufgeführten Fragen inzwischen in den Hintergrund getreten, auch wenn sie noch lange nicht abschließend aufgearbeitet wurden; denn es wird angenommen, dass ein Großteil der Bevölkerung der Meinungsmache erlegen ist und die in der Öffentlichkeit verbreiteten Narrative inzwischen nicht mehr hinterfragt. Abgelöst wurden sie durch die Themenkomplexe Kollateralschäden in der Wirtschaft und in den Seelen der Menschen, geplante und bereits durchgeführte Massenimpfung und der auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsgipfel in der vergangenen Woche propagierte Great Reset.
Eine andere Art der Wahrnehmung beruht ausschließlich auf unserem Denken, denn unser Denken ist tatsächlich ein Wahrnehmungsorgan im Geistigen, so wie unsere Augen und Ohren Wahrnehmungsorgane für die physische Welt sind. Diese Methode wenden wir immer dann an, wenn es nicht um äußere Beobachtungsobjekte geht, sondern um Objekte, die rein gedanklicher Natur sind. Denker wie Philosophen und Mathematiker bedienen sich ihrer überwiegend, wobei sie die Gesetze der Logik, des verstandesmäßigen Analysierens und des vernunftmäßigen Synthetisierens benutzen. Aber auch wir selbst werden immer wieder mit Situationen konfrontiert, bei denen wir unsere Erkenntnis aus dem reinen Denken gewinnen. Eine besondere Ausprägung des reinen Denkens ist die Intuition, eine uns vermeintlich schlagartig treffende Erkenntnis, bei der die Gewissheit gleich mitgeliefert wird. Auch wenn es uns manchmal so scheint, kommt sie natürlich nicht aus dem Nichts daher, sondern wir haben uns zuvor innerlich mit dem Thema beschäftigt, möglicherweise ohne uns dessen bewusst zu sein. Auch die Intuition wird häufig missverstanden; mit „Bauchgefühl“ und dergleichen vagen Erscheinungen hat sie tatsächlich nichts zu tun.
Johann Wolfgang von Goethe war ein großer intuitiver Geist. Für ihn war die Wahrnehmung das A und O seines Wirkens, in der sinnlichen Naturbetrachtung ebenso wie im reinen Denken. Er hatte die große Begabung, die Dinge ohne die geringste Voreinstellung und Erwartungshaltung zu sich sprechen zu lassen. Durch monate- manchmal jahrelange Beobachtung gewann er seine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Auf diese Weise gelang es ihm auch den Urtypus der Pflanze zu entdecken, die Uridee, die allen individuellen Erscheinungen dieser Lebensform zugrunde liegt. Er ging dabei nicht von der Vielzahl der Einzelphänomene, sondern von der Gesamtidee aus. Das setzt ein lebendiges, organisches Denken voraus, das leider heute noch nicht sehr verbreitet ist. Solange wir es mit Anorganischem, Leblosem zu tun haben, kommen wir mit dem Erkennen physikalischer Gesetzmäßigkeiten durchaus weiter. Sobald wir es aber mit Lebendigem zu tun bekommen, müssen wir diese Art des Denkens überwinden; denn Lebendiges kann nur mit lebendigem Denken erforscht und verstanden werden. Wenn wir einen toten Tierkörper sezieren, werden wir niemals zum Wesen dieser Tierart vordringen, denn das Ganze ist bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile. In den Einzelteilen von Knochen, Muskeln und Organen werden wir nicht mehr als das Mess- und Wägbare entdecken, nicht aber das Wesen, das mit diesem Körper verbunden war. So muss unsere heute noch so materialistisch orientierte Biologie noch viele Prozesse durchlaufen, um zu wirklichkeitsgemäßen Ergebnissen gelangen zu können.
Doch auch die materialistische Sicht auf die Welt ist nicht mehr als eine vielleicht sogar notwendige Entwicklungsphase der Menschheit. Einige große Geister, zu denen Johann Wolfgang von Goethe und Rudolf Steiner gehören, haben diese Einschränkung unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit längst überwunden. Viele andere folgen bereits heute und werden in der Zukunft noch folgen, manche werden – so wie es momentan den Anschein hat - auch gänzlich im Materialismus stecken bleiben. Transhumanisten z. B. haben das Ziel, unsere Welt mehr und mehr im Anorganisch-Mineralischen zu verhärten und schließlich erstarren zu lassen. Das geht so weit, dass sie uns Menschen mit Maschinen verschmelzen wollen. Dadurch würden unsere Lebendigkeit, unsere Individualität, unsere Anbindung an das Geistige und nicht zuletzt unsere Erkenntnisfähigkeit vernichtet und die Uridee des Menschen damit ad Absurdum geführt. Jene unter uns, die Menschen mit Leib, Seele und Geist bleiben wollen, die ihre Freiheit erlangen und ihre Liebesfähigkeit weiter entwickeln wollen, werden diesen Weg nicht mitgehen, denn sie erkennen, dass es ein Irrweg ist, der den Tod des Geistes zur Folge hat und unweigerlich in den Abgrund führt.
Diejenigen aber , die das Erkenntnisstreben und die Erkenntnisfähigkeit des Menschen vor dem Untergang im Materialismus retten helfen, sind gleichzeitig die, die sich zu freien Ich-Menschen emporentwickeln und die sich ihrer geistig-göttlichen Schöpferkraft bewusst sind.